Achtung Buch!

Und wieder drängelt der Kaffeeautomat auf Entkalkung. Er trägt diesen Wunsch - gefühlt - immer häufiger an mich heran und braucht, ebenfalls gefühlt, immer länger bis er den Vorgang abgeschlossen hat. Aber was tut man nicht alles für seine elektronisch-mechanischen Freunde. Also sitze ich davor, lasse ihn gurgelnd spritzen, warte auf neue Befehle, die er per LED erteilt bis er huldvoll den Abschluss dieser Zeremonie signalisiert. Daneben lese ich wieder einen herzerweichenden Cosy-Krimi. Wenn ich mir geistliche Literatur in dem Maße zuführen würde wie ich leichte Kost verschlinge, dann, ja dann wäre ich wohl bereits reif für eine Professur an einem theologischen Seminar. Immerhin fordern mir die seichten Zeilen keinerlei Speicherkapazitäten ab, im Gegenteil je schneller ich die Inhalte vergesse desto eher kann ich wieder in alten "Werken" schmökern. Bei tiefsinnigen in Theologenkauderwelsch wohlformulierten Abhandlungen stünde ich dagegen immer in der Gefahr, dass sich mein Arbeitsspeicher wegen Überlastung abschaltet und ganze Abschnitte zwar gelesen aber dennoch unverarbeitet bleiben. Angeblich soll man bei solchen Herausforderungen ja geistig fit bleiben. Ich habe da meine Zweifel - ein Automatismus ist das gewiss nicht. Jedem das Seine. Ich muss nur aufpassen, dass mir von zu viel seichtem Lesestoff nicht kotzübel wird. Das geht relativ schnell. Lesen ist und bleibt gefährlich. Vorsicht ist geboten!
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