Viele Geschenke verderben die Freude
06.03.18 22:00 2018102018
Der Saugerjob in der Stadtmission ist schnell erledigt. Wir haben eine tolle Aktion "Begegnungen", die unseren kleinen Saal füllt und einen Teil des großen Saales gleich mit. Die Reinigung dort ist mehr für Feinmotoriker geeignet, mithin nicht für mich. Gut so. - Ich habe mir in den letzten Wochen etliche Wünsche zur gleichen Zeit erfüllt. Das war ein Fehler. Das nächste Mal, wenn ich wieder einmal in diese Versuchung komme, werde ich mir jeweils mindestens einen Monat Zeit zwischen den Wunscherfüllungen lassen. Wir Menschen (oder wenigstens ich) sind nicht dafür gemacht vielerlei Dingen gleichzeitig die nötige Aufmerksamkeit zu widmen. Da scheint auch ein Fehler von Weihnachten in unserer Zeit zu liegen. Früher wurde am Fest ein Wunsch erfüllt (wenn überhaupt) und es gab ein paar Kleinigkeiten dazu. Heute stürzen Wunscherfüllungen auf die Kids ein, die sie mental gar nicht bewältigen können. So geht es mir jetzt jedenfalls. Statt überschäumend steht der Pegel auf gedämpft - geteilte Freude mag meist doppelte Freude sein - aufgeteilte Freude ist dagegen nur eine halbe Sache. Nein, ich klage nicht, keinesfalls, no, nee, never - ich stelle nur meinen Gemütszustand fest. Möglicherweise, meine stille Erwartung, wächst jetzt das Vergnügen am Neuen so nach und nach und hält dafür länger vor. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
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