Jom Kippur
15.08.17 22:00 2017102017
Jom Kippur ist ein hochinteressantes jüdisches Fest. Das Versöhnungsfest, bei dem alljährlich Gott und sein Volk sich ganz nahe kommen und die Sünden des Volkes symbolisch auf einen Ziegenbock geladen werden, der in die Wüste geschickt wird, bzw. später auch einen Abhang hinabgestürzt wurde. Der Hohepriester hatte zu Tempelzeiten das gesamte Heiligtum für sich allein und durfte an diesem einzigen Tag des Jahres das Allerheiligste betreten. Nun könnte man denken, dass der Tempel zerstört ist und damit das Fest sich erledigt hätte. Weit gefehlt! Es wurde weiterhin und wird auch heute noch gefeiert. „Jetzt ist jeder Jude ein Hohepriester und betritt in seinem Innern das Allerheiligste“, sagen die Rabbis. Es hat sich eine interessante jüdische Theologie herausgebildet, die nachdenklich stimmt. Nachdenklich wegen zahlreicher Impulse auch für den christlichen Alltag aber auch nachdenklich weil in diesem Konstrukt sich die von Jesus oft kritisierte penible Gesetzesübererfüllung widerspiegelt. Ins Auge springen kräftig die Bezugspunkte zum Neuen Testament, zu Jesu Opfertod und Auferstehung. Es ist eine Bibelstundenvorbereitung, die hochinteressant ist - nur ist ihre temporäre Nähe zum Jubiläum nicht so ganz erfreulich. Die Bibelstunde am Abend ist recht ansprechend - finde ich. Gott sei Dank!
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