Feierzeitkomprimierung

Wir feiern Geburtstag. Es ist laut. Immerhin verstehe ich meinen Nebenmann - wenigstens meistens. Und er versteht mich - überwiegend. Keine schlechten Voraussetzungen für einen Austausch. Wir dinieren italienisch. Vorspeise sind überbackene Reisbällchen von denen keiner weiß wie sie heißen oder möglicherweise habe ich ihren Namen altersbedingt (tolle Ausrede) vergessen, mit Sauce Bolognese. Lecker. Es folgen italienische Fleischrouladen oder wie immer sie heißen mögen, ja, ja, altersbedingt und so, auch total lecker aber knoblauchhaltig ohne Ende. Ich mag Knoblauch. Und wenn ich ihn genossen habe, nehme ich seinen strengen Geruch bei anderen nicht mehr wahr. Ein weiterer Vorteil. Dazu wird roter und weißer Traubensaft in seiner letzten Ausbaustufe gereicht, ergänzt um schön alte gebrannte braune Säfte. In dieser Form mag ich braun. Die gröhlende und pöbelnde Variante ist mir dagegen äußerst zuwider. In heiterer Stimmung verlassen wir, wieder als Letzte, dennoch weit vor Mitternacht, die Party. Berufstätige können in der Woche eben nur zeitlich komprimiert feiern. Die Armen.
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