Stadtbildviren

Neheim - ein Ortsteil unserer Regierungsstadt, geziert durch eine große breite Fußgängerzone, fast wie in Wolfsburg. Alles ist hier ein wenig schlichter, die Ketten sind größtenteils anwesend und stellen ihre überall gleichen Angebote zur Auswahl. Ein Marktplatz mit einer großen, schlichten und doch interessanten Kirche, umrahmt von einem Laubengang, der aus den zwanziger Jahren stammen könnte - ein Fremdkörper zum Augenwischen. Irgendwie sieht er wie hineingemogelt aus - immerhin wird er im Sommer grandiosen Schatten spenden und bei Windstille wunderbar vor Regen schützen. Es ist immer wieder überraschend wie sich fremdartige Stilelemente in eine Stadtarchitektur einschleichen können. Mir stellt sich dann immer die Frage, wie es dazu kam, ob es Diskussionen darüber gab und wie mögliche Abstimmungsprozesse damals gelaufen sind. Vielleicht wurde die Stadt völlig ausgebombt und nur die Arkaden blieben stehen als aussagekräftige Mahnung der Historie. Kann ja sein. Der Phantasie bleibt viel Raum, erst das Internet könnte mich wieder zur Realität zurücktransferieren. Doch spinnen ist spannend.
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