Friedwald

So eine Bestattungszeremonie im Friedwald stimmt mich nachdenklich. Einerseits hat eine Trauerfeier im Freien mitten im Wald (wenn das Wetter stimmt und so ist es auch) einen ganz eigenen Charakter. Durchaus eindrucksvoll. Der Weg durch den Forst zum Baum dem die Urne den Raum zwischen seinen Wurzeln temporär streitig machen wird, ist emotional ganz anders als ein Weg zwischen den Gräbern in einem Friedhof. Irgendwie steht es sich ungewohnt an einem Loch vor dem besagten Hochgewächs wenn man dort Rosenblätter platziert. Auch der Rückweg auf einem Waldweg hebt eher die Stimmung. Das fällt mir sehr positiv auf. Andererseits gleicht ein Stapfen im Wald immer um den ärgsten Matsch herum eher einem Regentanz als einem Trauermarsch. Hochmotivierte Mücken sind auch nicht jedermanns Sache ebensowenig wie der neue Belag, der sich von der Sohle ausgehend auf die Fußbekleidung gelegt hat. Na ja, immerhin bewegen sich die Treterchen bei der Nachfeier unter Gleichen. Doch nach der Nachfeier wartet der Nachputz auf sie. Gegen Abend treffe ich äußerst rechtzeitig wohlgemut zu einem Vortrag am Ort des Geschehens ein. Jetzt kann ich in aller Ruhe das technische Equipment aufbauen. Denke ich, doch leider hat sich eine andere Gruppe für die „Vorzeit“ den Raum geschnappt und reizt ihr Zeitfenster voll aus. Ruhig bleiben, Zeit auskaufen, posten und chillen.
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