Freiheit und Atombombe
06.01.16 22:00 2016102016
Es ist wieder so ein wundersamer Technik-Tag. Wie immer beginnt es relativ harmlos. Ich will eine lang vor mich hergeschobene E-Mail über eine Terminverschiebung versenden. Nur mal schnell. Doch das neu eingerichtete Postfach will nicht, wie ich will. Andere Postfächer murren und lahmen ebenfalls. Also fix ran an den Speck. Es kommt wie es kommen muss - bis früh in den Nachmittag beschäftigt mich die Kleinigkeit. Endlich kann ich die Mail rausjagen. Uff! Und meine Gottesdienst-Moderation am Sonntag bleibt natürlich liegen. Immerhin verpasse ich dem Gottesdienstprogramm noch einen kleinen Feinschliff, strukturiere meine Aufgabe als Moderator und ordne ihr ein paar Gliederungspunkte zu, kurz ich definiere meinen Job. Ein wenig recherchiere ich über die übrigen Beteiligten, die ich immerhin irgendwie ankündigen muss. So geht der Nachmittag dahin. Nebenbei versuche ich Überblick über meinen offensichtlich hin- und herhüpfenden Blutdruck zu gewinnen, indem ich mir feste Messzeiten verordne. Insgesamt amüsiere ich mich köstlich über alles, was meinen Tag so ausfüllt. Wenn ich eine Herausforderung brauche, dann suche ich sie mir selbst oder sie läuft mir „zufällig“ über den Weg (man könnte ebenso sagen, dass Gott sie mir in den Weg legt). Ich fühle ich mich frei wie selten zuvor, nur gebunden durch mich selbst (nun ja, die Herrin „meines“ Hauses mal ausgenommen) und - zu meinem großen Glück - in der Hand meines Herrn und Heilandes Jesus Christus. Was will ich mehr? Sehr kontraproduktiv wäre allerdings, wenn ich so viel Knete hätte, um mir alle Wünsche zu erfüllen. Glücklicherweise habe ich nicht unter Geldüberfluss zu leiden und könnte nur mit größter Mühe „aus der Kiepe hucken“. Das ist sehr schön. Freiheit ohne Begrenzung wäre scheußlich. Eine Atombombe für meinen Charakter.
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