Zeitraffer
15.07.17 20:50 201782017
Die Zeit hat uns fest im Griff und legt ein irres Tempo vor. Gefühlt gestern waren wir in Düsseldorf angekommen und wollten den Tag drauf nach Rom fliegen und doch sind wir wieder zu Hause und denken zurück an die heißen Tage und kalten Nächte (Klimaanlage im Hotel) in der Stadt zu der alle Wege führen. Zu welchen Laufleistungen hat mich bewegungsmürrischen Urlauber diese geschichtsüberreiche lebendige Touristendestination motiviert! Wie brutal hat die Hitze mich, der in allen südlichen Ländern Leitungswasser von seinem Körperinneren so fern wie möglich hält, offenen Mundes unter öffentliche Wasserspender getrieben! Wie liebreizend wirkten die engen uralten Gassen, die prachtvollen Kirchen, die verschwenderischen Brunnenanlagen und unzähligen Straßencafés, Ristorantes und Bars - geziert mit üppigem Grün mit ihren sich unermüdlich niedersenkenden künstlich-feinen Nebelschwaden auf mein Gemüt. Wie enttäuscht blickten meine trüben Augen in ihrer verzweifelten Suche nach einer schattigen Bank - bis sich nach drei Tagen endlich ein wunderbar gelegenes, zudem noch unbesetztes, Exemplar vor uns offenbarte. Die tollkühnen Fahrkünste der Vespafahrer, das italienisch-maskulin übersteigerte Selbstvertrauen, das zum Betreten eines Zebrastreifens mitten im wogenden Verkehrsgewimmel unverzichtbar ist und die legere Verachtung als unnötig betrachteter Verkehrsregeln zwingen mir kulturellen Respekt ab. Im Übrigen haben heimische Gefilde durchaus ihre Vorteile. Willkommen daheim!
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