Frostbadende, marschierende und schrullige Zeitgenossen

Das neue Jahr fängt mit Ausschlafen an. Das ist gut und setzt eine ausgezeichnete Tradition fort. Während wir frühstücken, gehen an der Nordsee die Frostbader ins Wasser. Sollen sie doch! Wir dagegen machen uns gemütlich am frühen Nachmittag dorthin auf den Weg, vermeiden jeglichen Nordseewasserkontakt und lassen uns nur den Wind um die Nase wehen. Mit uns sind Menschenmassen unterwegs, wie es zu erwarten war. Irgendwie drängt sich mir der Eindruck auf, dass die Zahl der Hundehalter jedes Jahr überproportional zunimmt. Von Kalb- bis Rattengröße ist alles unterwegs was vier Beine hat und bellen kann. Einer der vielen hat eine Stimme wie ein altgewordener Kettenraucher - es klingt einerseits putzig andererseits mitleidserregend. Während ich nach einer Stunde Strandspaziergang ganz erschöpft auf meine Sitzgelegenheit sinke, treffen viel später unsere Freunde nach einem 7-Kilometer-Marsch frohgemut ein und versprühen ihre offensichtlich noch vorhandene überschüssige Energie in mancherlei Aktivitäten. Bewundernswert. Abends verlasse ich einen mich nicht überzeugenden Tatort und schaue mir zwei ebenso alte wie bekannte Barnabys an. Lieber leicht schrullige Engländer als charakterlich völlig verquere Deutsche. Ich habe die Wahl. Gut so.
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