Anfang und Abschied

Im Gottesdienst versucht sich ein Praktikant mit der Predigt. Aus dem Jungen kann was werden. Die Ausdrucksweise ist zwar noch ein wenig unsortiert und inhaltlich kann ich mir durchaus weitere Entwicklungsmöglichkeiten vorstellen. Mich hat die Predigt zweifellos angesprochen - alle Sorgen bei Jesus abladen, ihm vertrauen auch wenn es einmal rundum dunkel zu sein scheint - das bereitet auf Lebenssituationen vor. Meine lebenslang beigeordnete Chefkritikerin spielte dagegen lieber den Kritikaster. Egal, auch ein Sternekoch hat einmal Gemüse geschnippelt und so ist der Weg eben. Wenn der Anfang schon perfekt wäre, wäre das restliche Berufsleben arg langweilig. Und der Anfang ist okay. Punkt. Den Nachmittag verlege ich auf die Terrasse. Schön im Kurklinikumsliegestuhl verharren, ein schlechtes Buch lesen und ein wenig den Flüssigkeitshaushalt regulieren - was will man mehr? Dann bringt eine Nachbarin auch noch die Tasse zurück, die sich ein Handwerker vor Tagen ausgeliehen hatte. Perfekt. Der Sommer verabschiedet sich in netter Weise. Hoffentlich schaut er in den nächsten Wochen noch ein paar Mal vorbei. Die Hoffnung bleibt.
blog comments powered by Disqus