Pilgerschaft

Beim Staubsaugen in der Stadtmission höre ich nach langer Zeit mal wieder in Hape Kerkelings Pilgerschaftstagebuch hinein. Der gute alte Hape auf dem Jakobsweg - die interessanteste und erfolgreichste Werbung für eine Quältortur seit langem. Nur bei mir zieht das nicht. Dass die Schilderung mir Mut macht oder gar eine Motivation bietet mich ebenso die Berge rauf und runter zu quälen, kann ich nicht sagen. Mit Hape virtuell zu leiden und sich zu freuen ist ja ganz nett - aber mich selbst in der Realität dieser masochistischen Selbstfolter auszusetzen - no, never. Liebe Pilger, marschiert den Jakobsweg rauf und runter, kreuz und quer, holt euch eure Stempel wo immer ihr wollt, schlaft in überfüllten versifften Pilgerlagern und genießt eure Leidensfähigkeit. Gerne. Mir genügt der amüsante, informative und lebensnahe Bericht von Hape. Andere Schilderungen benötige ich genauso wenig wie eigene diesbezügliche Erfahrungen. Ich jedenfalls freue mich schon auf die Fortsetzung: Mit dem Sauger in der Hand wandere ich durch die Stadtmission während Hape sich durch die freie Landschaft schleppt. So soll es sein. So sind die Jobs gut eingeteilt. Adelante.
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