Unpolitischer Sonntag

Heute kein politisches Wort. Es ist kalt draußen. Die Vögel laben sich an den Sonnenblumenkernen im Vogelhaus. Wir laben uns mit Kaffee und Kuchen am Nachmittag und Antipasti am Abend. Diese Fresserei ist toll am Gaumen und total bescheuert in den weiteren Teilen meines Körpers. Mit einer Thailandliebhaberin, die uns vormals auf unseren Urlaub äußerst nett eingestimmt hatte, betrachten wir unsere Urlaubsfotos. Im Anschluss lerne ich, dass offensichtlich alle in meinem Umfeld recht sparsam veranlagt sind, nur ich wieder nicht. Wir Deutschen, außer meiner Wenigkeit offensichtlich, lieben es mit angezogenen Knien stundenlang auf einem engen Flugzeugsitz zu verharren und der Gefahr einer Thrombose mit Spritzen ins Bauchfett zu begegnen – nur weil diese Luftreise preiswert ist. Ich dagegen – Vorsicht Außenseiter! – zahle lieber mehr und reise bequem. Okay, ich bin kein urdeutsches Sparschwein. Ich ziehe den Transport in einer menschengerechten Einzelbox der Reise in Massenmenschenhaltung vor. – Immerhin können wir auch Genuss. Ein kleiner Trost: Mit viel Geschick überredet mich unser Gastgeber einen hochprozentualen Saft einer fest definierten französischen Landschaft zu verkosten. Dieser mundet mir und ich humple trotzdem auf diesem einen Bein heim. Es verdichten sich die Hinweise auf die Reduktion körperlicher Fähigkeiten zum Abbau gesundheitsschädlicher Stoffe, die gaumenschmeichelnd den Weg in meinen Blutkreislauf finden. Immerhin lässt mein Promillespiegel noch eine Heimfahrt mit unserem fahrbaren Untersatz zu. Die Kölner Kommissare und Inspektor Barnaby begleiten mich durch den Abend. Nett von ihnen.
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