Eleganz contra Bojenernst

Die Sonne treibt neckische Spielchen mit uns. Sie scheint kräftig, wenn wir im Hotel sind und lässt sich durch Wassertropfen vertreten, wenn wir unterwegs sind. Manchmal schaut sie aber auch dann mal zwischendurch rein, um zu sehen wie wir die Sache aufnehmen. Wir sind guter Dinge, nutzen die nässefreien Momente für Päuschen im Freien, freuen uns über unsere funktionsfähigen Schirme oder erforschen die inneren Räume gastlicher Stätten. Und Eltville bietet selbst im Nieselregen einen erfreulichen Anblick. Eltville - die Fachwerkstadt. Stimmt auffallend. Eltville - die Rosenstadt. O ja, stimmt selbst Ende September noch! Eltville - die Sektstadt? Wegen MM oder was - keine Ahnung wieso sie sich so nennen lässt? Eltville ist dennoch ganz sicher einen Ausflug wert. In der Mittagspause im Hotel fange ich mir fast (hoffentlich fast) einen Sonnenbrand ein. Später erkunden wir die Winkler Oberstadt. Der Himmel schmückt sich zwar mit ein paar dunkleren Gebilden, behält sein Wasser aber weitgehend für sich. Das freut uns sehr. Drohender Regen ist für Urlauber immer besser als fallender. Ich lerne einiges über den Fährbetrieb. Ein Steuermann hält sich strikt an die Vorschriften, passiert die zwei maßgeblichen Bojen und dreht die Fähre zum Anlegen um 180 Grad. Dieses Fährenkarrussel erlebten wir gestern. Heute dagegen lässt der Fährmann eine Boje cool rechts liegen, schippert daran vorbei, dreht nur ein wenig, legt den „Rückwärtsgang“ ein und steuert direkt den Anleger an. Geht doch. Und sieht viel eleganter aus. Arme Boje.
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