Flüchtlinge, Balken und viele Farben

Flüchtlingsausstellung in der Stadtmission. Schöne Flüchtlinge schauen mich mit großen dunklen Augen an. Ich komme mir vor als stünde ich vor Werbeflyern karitativer Organisationen oder Missionsgesellschaften. Fehlen nur die vorbereiteten Überweisungsträger. Den Texten widme ich mich nächste Woche. Hoffentlich sind sie nicht so werbemäßig und herzzerreißend. Ich mag es gar nicht manipuliert zu werden, genauer: ich mag es gar nicht zu merken, dass ich manipuliert werden soll. Diese ganze Pro-Flüchtlings-Kampagne von Presse, Funk und Fernsehen - von der Nachrichten- bis zu den Unterhaltungsredaktionen - geht mir tierisch auf den Senkel. Die schaffen es noch meine recht positive Einstellung diesen heimatlosen Menschen gegenüber umzudrehen. Wer ist bloß auf die blödsinnige Idee gekommen Emotionen mit Emotionen zu bekämpfen? Ich will keine Rechtsnationalen - unter welchem Deckmäntelchen auch immer - im Parlament. Und ich befürchte diese durchsichtige Medienstrategie fördert genau das Gegenteil. Das erste Problem ist, dass die sogenannte „intellektuelle Elite“ das gemeine Volk für dumm hält. Das zweite Problem ist, dass sie weitgehend recht haben. Und das dritte Problem ist, dass sie den ähnlich strukturierten Balken im eigenen Auge ausblenden. Vielleicht sollten wir mehr aufeinander hören. Uns aufmerksam zuhören. Und möglicherweise stellen wir fest, dass es zwischen „Schwarz“ und „Weiß“ auch Graustufen und sogar viele, viele Farben gibt. Eine Illusion? Möglicherweise …
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