Weihnachten 3

Der zu Unrecht längst vergessene dritte Weihnachtsfeiertag. Er wurde irgendwann im 19. Jahrhundert von den Arbeitgebern kassiert. Wir feiern ihn angemessen, da unsere Ente in Kombination mit unserem Appetit drei Tage lang gut reicht. Ein weiterer Grund für drei Feiertage. Nach wie vor bin ich von den echten Kerzen am Baum begeistert, vor allem wenn sie brennen. Und noch mehr wenn davon der Baumschmuck erleuchtet und nicht entzündet wird. Eine Tierdokumentation im Fernsehen führt mich an die Grenzen des Mitleids, ja des Lebens. Gelten meine Sympathien der armen Gazelle, die vom Geparden gejagt wird? Tut mir das arme Gnu leid, das von Präriehunden gerissen wird? Oder schmerzt mich der arme Affe, den Schimpansen arglistig in eine Falle locken? Beantworte ich diese Fragen mit "Ja", dann ist mir in der Konsequenz egal, dass der Gepard verhungert, die Präriehunde schmählich zugrunde gehen und den Schimpansen die zeitweise notwendige Fleischration verweigert wird. Das kommt mir äußerst lebensnah vor - nicht selten steht man vor diesen Alternativen. Lapidares Beispiel sind die Textilien aus Billiglohnländern mit fiesen Arbeitsbedingungen. Ja, man kann sie nicht kaufen aber dann werden die Arbeiterinnen arbeitslos oder man kauft sie dann behalten sie zwar ihren miesen Job aber großen Profit aus dem Geschäft ziehen nur die versammelten Geldgeier. Komische Gedanken zu Weihnachten. Oder etwa nicht? Eher nicht!
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