Wohlfühlesel

Mit mäßigem Interesse verfolge ich die Debatte über Grenzwerte und Fahrverbote. In jedem Fall hätte unser Haushalt keine Chance auf eine blaue Plakette bei der Kerzenliebe meiner Feuerwerkerin. Eine Kerze setzt also mehr Stickoxide frei wie erlaubt. Von unserem Kachelofen schweige ich. Ja ticken wir alle noch richtig? Offensichtlich nicht. Also lege ich noch einen Scheid nach und zünde zwei Kerzen an. Stummer Protest. Wenn eine Generation keine wesentlichen Probleme mehr hat, schafft sie sich welche. Soll sie doch. Kinder werden behütet wie chinesische Vasen aus der Ming-Dynastie aber dafür nicht erzogen, die Fitness wird strapaziert bis zum Herzkasper und das Niveau der Fernsehproduktionen verabschiedet sich in unfassbare Welten. Ich klage nicht, ich staune. Im Trumpcountry soll demnächst 12-Uhr-mittags nachgespielt werden, allerdings in einer modernen Version: ein Lehrer mit Colt steht einem ausgerasteten Schüler mit einer Knarre mit MP-Schussfolge gegenüber und zwischen ihnen irren Schüler umher. Die spinnen, die Amis. Wie war das nochmal mit dem Esel, der sich zu wohl fühlt? Ach ja, irgendwas mit Eis. Passt ja.
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