Stents, Zweifel und Routine

Ein Freund, jünger, drahtig, agil, hat einen Stent verpasst bekommen. Der war absolut nötig. Das stimmt mich nachdenklich und hinterfragt wieder einmal meine luschige Haltung. Ich lebe (mehr oder weniger) fröhlich in den Tag hinein, freue mich meiner Privatiersexistenz und lasse alles auf mich zukommen. Typisch Mann. Doch was soll ich mich denn grämen? Okay ich werde etwas stärker auf Brustraumsperenzchen achten. Das muss wohl sein. Am Abend halte ich einen Vortrag bereits zum sechsten Mal. Und er gelingt jedes Mal besser. Hier ergänze ich noch ein Detail, dort ein paar Fakten und da greife ich vorsorglich eine noch nicht gestellte Frage auf. Ich gehe viel entspannter an die Sache ran, der Inhalt gründet in mir viel tiefer und die Routine schleift Ecken und Kanten ab. Nervig ist nur die Herumfahrerei sowie Auf- und Abbau mit der spannenden Frage ob die Technik willig oder bockig ist. Sie war überwiegend willig. Nett von ihr.
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