Abba im Urlaub

Die Sonne beweist erfolgreich ihre Durchsetzungskraft. Es ist ein ganzes Stück wärmer. Obwohl unser fahrbarer Untersatz in voller Einsatzbereitschaft vor der Hoteltür steht, beginnen wir den Tag mit einem Spaziergang, unterbrochen durch eine Tortilla-Verkostung. Nachmittags stellen wir fest, dass sich die Kaffeequalität unseres Hotels mit der Qualität des dort angebotenen Rotweins um den tiefsten Kellerplatz rangelt. Aber letztlich doch erfolglos, denn die Kakaoqualität toppt beide. Das Geheimnis eines kulinarischen Lobs ist das Wissen um das, was man meiden muss. Insofern genießen wir abends Cerveza und Veterano und können nicht klagen. Doch bevor das soweit ist, starten wir eine erste Probiertour mit unserem Opel (Schande über uns) nach Cala Ratjada. Der Miniaturstrand mit Maximalbelegung (wird er in der Hochsaison von hinten nach vorn belegt und abends umgekehrt wieder entleert?) entfaltet eine derartige Schockwirkung auf uns, dass wir stante pede zurückfahren. Doch wir haben wohl nur einen Teil von ihm gesehen und so kann ich meine Sorgen um den geistigen Zustand der Urlauber wieder beruhigt abbauen. Getrost verlagere ich sie in die Schublade „Vorurteile“. Das freut mich. Am Abend lauschen wir, mehr oder weniger entzückt, zwei Frauen, die Abba-Songs präsentieren. Sie singen ganz nett, aber das Stimmvolumen des Originals stellt eine zu hohe Hürde dar. Andererseits passen sie gut darunter hindurch. Urlaubsfreuden.
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