Alte Zöpfe mit Background

Nach seltsamen Gesprächen mit den Terrassengestaltern und einer weiteren Teilzahlung brechen wir nach Ostfriesland auf. Unserem Freund gelingt es zwar nicht die Schallmauer zu durchbrechen, aber er arbeitet strebsam auf dieses Ziel hin. Und er hat Erfolg. Trotz relativ späten Aufbruchs sind wir eine halbe Stunde vor der Trauerfeier in der Kirche. Respekt. Es wird ein würdige Beerdigung, gefolgt von einem dezenten Teetrinken (Ostfriesland!) mit Gebäck und Schnittchen. Ich staune immer wieder wie dieser traditionelle „Ritus“ den Angehörigen hilft den emotionalen Stress der Bestattung abzubauen. Da steckt viel Weisheit und Erfahrung hinter. Manche alten Zöpfe haben eben einen tiefsinnigen psychologischen Background. Im Anschluss gönnen wir uns einen Kurztrip nach Emden, schlendern durch die Stadt und lassen uns in gehobener Gastronomie mit Pfannenfischfilets verwöhnen. Superlecker! Mit einem weiteren fast erfolgreichen Versuch einer Überschallfahrt kommen wir wohlbehalten in unserem Heimatort an. Die Handwerker waren fleißig. Für ihre Verhältnisse. Ich staune. Man kann Bretter passend zusägen, dann die handgesägte Kante zum Rand drehen, damit die Originalkante als Stoßkante für das nächste Brett genutzt werden kann. Das würde dann einwandfrei passen. Unsere Experten bevorzugen offensichtlich die äußerst individuell abgesägten Ränder als Stoßkanten. Gedankenlosigkeit? Persönliche Note? Expressionistische Charakterprägungen? Wer weiß das schon? Ich staune. Schon wieder.
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