Faro Formentor, der Überlaufene

Heute wollen wir den Leuchtturm sehen, den Faro Formentor und machen uns auf den Weg durch eine unendliche Menge von Kreiseln, die zumeist - mit einem kleinen Schlenker - geradeaus zu durchqueren sind. Vor zwei Jahren waren um diese Jahreszeit nur ein paar Zeitgenossen mit uns unterwegs. Dieses Jahr ist das anders. Die ungeschlechtliche Vermehrung fahrbarer Untersätze, unterwegs zum gleichen Ziel, hat bemerkenswerte Formen angenommen. Der Einzelfahrer hat ausgedient, Kolonnenfahrer sind gefragt. Und Radfahrüberholexperten. Manchmal habe ich den Eindruck in Münster zu sein, nur dass dort die Pedalritter sich nur selten in hautenge Sportpellen zwängen. Hier tun das alle. Sportartikelhersteller müsste man sein! Und sie jagen energievoll steilste Anstiege hinauf und sausen rattenschnell und nur durch ein leises Sausen wahrnehmbar die Abfahrten hinunter. Vorsicht ist geboten, damit man nicht einen dieser Starkwadenstrampler auf die Haube nimmt. Das könnte mir den ganzen Urlaub verderben, Also Obacht! Die Parkplätze am Leuchtturm sind eher für die Wintermonate ausgelegt aber wir ergattern drei Serpentinen unterhalb ein leeres Geröllfeld auf dem wir den Corsa parkieren. Dann latschen wir nach oben, vorbei an zahllosen optimistischen auf freiwerdende Stellflächen hoffende Automobilisten. Mein erster Eindruck: Ach hier ist das phänomenale Dia entstanden, das ich damals beim Einscannen nicht zuordnen konnte - gut zu wissen! Auf dem vielkurvigen Heimweg erkunden wir noch die Hafenstadt von Pollenca. Der Strand ist schmal, dafür die Promenade breit. Ich genieße ein Räucherlachssandwich, das mir hervorragend mundet, selbst der 30prozentige Aussichtsaufschlag geht deshalb in Ordnung. Nur der Bierpreis von 5, 25 Euro pro Glas ist etwas schwerer bekömmlich. Woher wussten die nur, dass wir vorher nicht auf die Karte geschaut haben? Egal, es ist ein schöner Tag und wir finden sogar einen Parkplatz direkt vor dem Hotel. Perfekt.
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