Lanzarote

Erstaunlicherweise werde ich pünktlich vor dem Wecker wach, das Aufstehen klappt einwandfrei und husch, husch, sind wir im überaus pünktlich erscheinenden Bus. Unsere Fähre geht um 9:10 Uhr. Zuerst kurven wir von Hotel zu Hotel, dann bis zum Norden der Insel. Hier schlägt die Müdigkeit gnadenlos zu. Doch in Corralejo am Bootsanlieger werden wir munter. Komplizierter ist das Einchecken kaum denkbar. Die Fahrkarte und der Personalausweis werden gescannt oder eingetippt, wie es halt möglich ist. Gut Ding will Weile haben! Die Fähre ist ein riesiger Katamaran, unten die Fahrzeuge mit unserem Bus, oben die Passagiere im Stil eines Großraumjets nur mit mehr Fußraum. Zwanzig Minuten später landen wir auf Lanzarote. Wir kurven durch Vulkanlandschaften, erkaltete Lava, Krater, Höhlen durch Gasblasen im Magma entstanden - faszinierend schaurig schön. Ergreifend. Wir erleben wie sich Buschwerk nur zwei Meter unter der Oberfläche durch die immer noch vorhandene Hitze entzündet, bekommen sauheiße Steinchen in die Hand geschüttet, die „nur“ auf der Erde lagerten und erleben wie Wasser geysirartig in die Höhe schießt. Wir würdigen César Manrique, seine Kunstwerke sind nicht so mein Ding, aber seine Bauwerke sind einfach nur toll. Wir probieren minderwertigen Wein, der hochwertig angebaut wird - das muss man gesehen haben, schauen uns einen algengrünen See in einem Krater an und bestaunen die skurrilen „Monumente“, die sich durch im Atlantik plötzlich erkaltende Magma gebildet haben. Zur Rückfahrt auf der Fähre wird nur unser Ausweis (nicht die Fahrkarte!) gescannt. Und dann beginnt die ätzende Busfahrt. Mein Alter fordert seinen Tribut. Im Hotel bin ich völlig fertig. Ein Pfeifchen und ein Weinchen später sinke ich auf mein Lager und schlafe sofort ein. Total geschafft.
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