Zug der Zeit
04.01.16 23:09 2016112016
Eine alte Miele will nicht mehr. Ein Freund rückt ihr zu Leibe, um ihr Innerstes zu ergründen. Sie eröffnet sich uns nur von unten. Schrauben, die den Motor halten sind wie neu, was schreibe ich, nein, nicht wie, sondern sie könnten als neu verkauft werden. Nach zwanzig (oder dreißig) Jahren wascheifrigen Wirkens ist das höchst erstaunlich. Mein Freund staunt. Wo die Trommel nur von zwei Federn gehalten wird, sind hier vier, die durch nahezu echte Stoßdämpfer in Autoqualität abgedämpft werden (so habe ich es als Laie jedenfalls verstanden). Der Motor wird durch drei massive Schrauben gehalten, heute meist nur durch eine. Die äußere Hülle bildet ein (!) gebogenes Blech. Wahnsinn! Wie will man bei dieser Qualität den Umsatz maximieren? Nun ja, irgendwie wird Miele das geschafft haben. Die neueren Maschinen sind immer noch erstklassig, aber doch ein wenig „umsatzfreundlicher“. Dem Zug der Zeit fällt jeder zum Opfer. So oder so.
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