Sportlust
25.07.16 22:00 2016102016
Sport als Massenereignis war mir schon immer suspekt. Doch jetzt, nach vielen Jahren, bekennt sich das IOC endlich zum Doping. Nun gut, nicht wortwörtlich, aber wie soll man es anders interpretieren, wenn eine Nation teilnehmen darf, die nachgewiesenermaßen Doping staatlich massiv gefördert hat? Die durch staatliche Institutionen, nicht nur die sportlicher Art, sondern sogar durch den Geheimdienst, also zentral übergreifend gesteuert, Urinproben austauscht, manipuliert und vernichtet. Wie geht es weiter? Ich hätte da ein paar Vorschläge. Man könnte nicht gedopte Sportler ausschließen - Medaillenvergabe nur bei ärztlich testiertem Dopingnachweis. Oder man beschließt die allerstrengsten Dopingverbote der Welt, schafft aber alle Kontrollen ab. Das würde ganz neue Leistungsdimensionen eröffnen: schneller, höher, weiter! Auch für das Strafrecht ergeben sich ganz neue Aspekte, dem IOC-Beispiel folgend könnte man die Kronzeugenregelung so verändern, dass Kronzeugen das doppelte Strafmaß erhalten. Welch eine große Aussagebereitschaft könnte das bewirken! Doch im Ernst, das was hier läuft, ist noch nicht einmal Chuzpe, es ist kristallklare Abzockermentalität - so wie sie nur selten aufleuchtet. So bricht sich die Ehrlichkeit durch ein Verdunkelungsnebelgespinst die Bahn. Einfach dreist!
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