Gewusst was wann

„Viel studieren macht den Geist müde“, ein Zitat aus der Bibel - leider unkorrekt zitiert. Dort steht ‚Leib‘ statt ‚Geist‘. Doch auch an der veränderten Form wäre viel Wahres dran. Kreativität kann man nicht zwingen, rechte Worte kommen nicht auf Abruf und manche Schlussfolgerung gleicht einem Irrlicht. Ich komme immer mehr zu der Überzeugung, dass ich meinem Geist einfach mal Freiraum geben muss, eine Art schweben im Alltäglichen, am Fenster sitzen und die Bilder nicht hereinlassen, einfach mal abschalten. Das ist kein ungefährlicher Pfad, zu viel davon kann zu Stumpfsinn oder Isolation führen. Doch in angemessener Dosierung kann so etwas sehr anregend sein. Bewährt hat sich auch vordergründiges Lesen - ich nehme ganz einfach einen relativ flachen Text (nicht zu flach, sonst kann Zorn über den Autor aufkommen), begebe mich in ihn hinein hinterfrage ihn aber nicht. Was das soll? Es erfrischt den Geist wie Stimmübungen für Sänger oder das Einsingen beim Chor die Artikulation fördern. Wie dem auch sei - ich lege gern Fragen, Probleme, Nöte in „tieferen“ Zonen ab und durchstreife im Vordergrund leicht-lockere Gedankenwelten. Meist dauert es nicht lange und ein paar tiefschürfende Einfälle gelangen an die Oberfläche und öffnen den Weg für eine intensive gedankliche Verarbeitung. Manchmal allerdings bringt nur intensives Nachforschen weiter. Kommt drauf an.
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