Knödeleien
02.12.17 22:00 2017102017
Meine erste Knödelparty. Knödelparty - welch ein verheißungsvoller Begriff wenn man Knödel mag - und ich mag sie! Gewünscht habe ich mir Semmelknödel. Wir treffen ein und die Zutaten stehen bereit. Knödelparty keine Ahnung, dass die Zubereitung dazu gehört. Das Mitmachen ist das Besondere, sagt man. Glücklicherweise bin ich im Stande der Ehe verortet und so kann ich bescheiden, wie es so meine Art ist, in den Hintergrund treten und jemand kompetenteren kneten lassen. Das Ergebnis sieht, wie erwartet, recht matschig aus und muss 20 Minuten ziehen. Die Zeit nehmen wir uns. Außerdem gibt es kurzweilige Gespräche zu bestreiten und aussagereiche Südafrikafotos zu bestaunen. Nach der Teigreife formt meine einsatzfreudigere Ehestandshälfte Klopse aus der Masse, die in der Pfanne gebraten werden. Sie bilden, in Brühe serviert, unseren ersten Gang. Lecker! Danach hat meine Drückebergerei ein Ende und ich muss mit bloßen, frischgewaschenen Händen (mein Korrekturprogramm wollte hieraus froschgewaschene machen, was immer das sein soll) Bällchen formen. O, was bin ich für ein Etepetete-Typ! Das Hineintauchen meiner Fingerchen in eine glitschige, klebrige, feuchte Masse fordert starke Überwindung und lässt sofort die "Rote Karte" in meinen Kochqualifizierungsprozess emporschnellen. Essen sieht toll aus, schmeichelt (meistens) formidabel meinem Gaumen - aber weshalb muss ich mir den Appetit durch im Rohzustand oftmals eher unansehnliche Produktzustände verderben lassen? Und was ist daran schön? Das mag genießen wer will. Ich verstehe diese Haltung, lasse sie gern stehen, muss sie mir aber nicht zu eigen machen. Wie dem auch sei - die selbstproduzierten Knödel schmecken tatsächlich besser als die aus der Tüte. Keine Frage! Dennoch sind die Tütenknödel erheblich besser als keine Semmelknödel. Das muss auch mal gesagt werden! Jawoll.
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