Kontakte

Eigentlich will ich gar nicht zum Missionstag nach Ohof. Aber wegen einer Kuchenback- und einer Mitnahmeverpflichtung fahren wir dann doch los. Zwei Tassen Kaffee vor Beginn der Veranstaltung bewahren mich vor den ansonsten unvermeidlich drohenden Müdigkeitsanwandlungen. Die Restbestände der nachmittäglichen Schlafanfälligkeit werden durch die Referenten erfolgreich beiseite gewischt. Spannende Berichte aus Peru - leben in einer Stadt auf 3.500 Meter Höhe - wecken meine Erinnerung an meinen bislang einzigen Mehrtausender, dem Teide auf Teneriffa. Jeder Atemzug brachte viel zu wenig Luft in die Lungen. Wie soll man so tagtäglich leben? Offensichtlich kein Problem für die Einheimischen. Ein anderer Missionar geht in Rente, er war 34 Jahre in Thailand und wird dort auch seinen Lebensabend verbringen. Ein weiteres Ehepaar lebt seit einigen Jahren in Japan und hat schon viele Kontakte geknüpft. Sie haben die Fukushima-Katastrophe in Kobe miterlebt, haben viele Kinder aus der verstrahlten Region aufgenommen und seelisch wieder aufgebaut. Unabhängig davon waren sie selbst schwer von Krankheit betroffen. Dennoch geht es voran in ihrer Arbeit, die kleine Gemeinde entwickelt sich sehr positiv. Am schönsten ist aber, dass ich alter Knochen, der meint keinen Draht mehr zu Kids zu haben, in einer Pause eine spannende Unterhaltung mit zwei Jungs führte. Das hat mich richtig aufgebaut.

Unser Sportverein hat übrigens abends kräftig gefeiert. Als ich um halb zwei mein Bett aufsuchte schallte noch Musik lautstark herüber. Unsere Verglasung hat sich dabei wieder einmal ausgezeichnet bewährt. Draußen Lärm - drinnen Ruhe, das ist gut so!
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