Fanatiker aller Länder schleicht euch
12.01.15 21:15 201592015
Heute lese ich in einem, eigentlich auf Israel ausgerichteten, sog. christlichen Informationsdienst einen Kommentar. Der Schreiberling echauffiert sich, dass so viele Menschen für Charlie Hebdo auf die Straße gehen - besser gesagt gegen die Morde und für die Pressefreiheit und keiner für die Morde an drei Christen in der Türkei. Welch ein Vergleich. Da leben mutige Menschen in einem bekannt christenfeindlichem (de facto, nicht unbedingt de jure) Land ihren christlichen Glauben. Sie wissen, dass sie ihre Gesundheit, eventuell sogar ihr Leben riskieren. Ich bewundere sie dafür. Leider werden sie von fanatischen Moslems umgebracht. Auf der anderen Seite des „Vergleichs“ stehen Redakteure, die in unserem freiheitlichen Nachbarland ihren Job tun - einer Freiheit von der auch wir Christen profitieren - und sie fallen mitten unter uns Meuchelmördern zum Opfer. Das ist eine Bedrohung für uns alle, für unsere Freiheit und so ist es mehr als verständlich, dass dafür Millionen auf die Straße gehen. Das geht uns allen verständlicherweise an die Nieren und ist extrem beunruhigend. Beide Fälle sind partout nicht vergleichbar. Dann rührt der Redakteur auch die Giftsuppe des Vorwurfs für Gläubige beider Couleur unzumutbarer, unverschämter Karikaturen an - als ob das den Terrorakt in irgend einer Weise rechtfertigen würde. Mir wird übel. Ich kündige den Newsletter sofort.
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