Lampenfreuden

Zur entspannenden Einstimmung sauge ich heute mal wieder in unserer Gemeinde. Es folgt eine Mittagspause. Dann wird es ernst. Die Esszimmerlampe harrt ihrer Montage. Ich liebe die Konstrukteure von Leuchtkörpern und ihren zu immer wieder neuen Kapriolen fähigen Einfallsreichtum. Dabei sind doch einfach nur drei, manchmal zwei Leitungen anzuschließen. Gut durchdacht ist die Halterung, denn ich kann sie vom Lampenkörper lösen und separat befestigen. Genial ist der Stromanschluss. Hier war ein ganz schlauer Entwickler am Werk. Den Transformator verlässt ein schwarz ummanteltes Kabel, das in ein weißes Kunststoffkästchen mündet. Auf der anderen Seite verläßt ein schwarzer leerer fester und doch biegsamer Schlauch das Kästchen. Das Kästchen wirkt fest verschlossen. ??? Mit ein wenig Fingerspitzengefühl lässt es sich aber tatsächlich öffnen. Drinnen sind zwei niedliche Metallklemmen für Phase und Nullleitung. Ein Fest für Feinmotoriker. Doch irgendwann steht die Verbindung und der dreiteilige Lampenkörper hängt von der Decke herab. Fehlen noch sieben kleine Glaskörperchen, die den niedlichen Halogenlampen ein ansprechendes Ambiente geben sollen. Glücklicherweise ist ein Montagewerkzeug beigefügt. Ich schraube die Mutter von der Halterung und passe auf, dass die darüber liegende Unterlegscheibe keinen Fluchtversuch unternimmt. Die Mutter platziere ich schraubgerecht in die Hohlkammer der Montagehilfe, lege lose die Scheibe darauf, führe den Glaskörper über die Halterung und versuche im Blindflug das Lampengewinde durch die Unterlegscheibe hindurch Richtung Mutter zu führen. Wenn die Scheibe einmal nicht herunterfällt kann ich vorsichtig beginnen zu schrauben. Danach nur noch die winzige Halogenlampe mit zwei spitzen Fingern im besagten engen Glaskörper zielgenau in zwei winzige Löcher für die Kontakte einführen - die Krönung der Fummelei. Insgesamt sieben Mal habe ich das Vergnügen. Immerhin funktioniert alles sofort. Was will ich mehr?
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