Auf den Punkt gebracht
30.01.13 22:00 2013102013
Wie viel Worthülsen, wie viel christlicher Ballast und wie viel Oberflächlichkeit prägen unseren Alltag? Adrian Plass brachte es auf den Punkt. Ob er recht realitätsnah einfallslose Hauskreise auf die Schippe nimmt ("Der Leiter las die erste Frage zum Text vor: 'War der Leprakranke glücklich, als er geheilt wurde?"), mit eigenen Vorurteilen liebäugelt ("Beim ersten Aufenthalt in Deutschland dachte ich: Deutsche lachen nicht. Deutsche Christen erst recht nicht.") oder von schwierigen Seelsorgeproblemen berichtet - er bleibt authentisch und setzt keine Maske auf, er ist und bleibt Adrian Plass und der hat viel Humor. Sehr britisch mit relativ unbewegten Gesichtszügen entlarvt er hohle Phrasen und leeres Gerede in der Gemeinde, spitzt dieselben dann so zu, dass nach dem Lachen genügend Raum zum Nachdenken bleibt. Und plötzlich, kaum merklich, war er bei Einzelfällen und zeigte die Folgen auf, die solches Gerede bei Einzelnen in seelischen Grenzsituationen haben kann. Bei aller Fröhlichkeit war ich dann doch sehr nachdenklich.
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