Zwei Übel

Wie stehe ich zu Schwarzarbeit? Wenn ich sie akzeptieren würde, würde ich mich strafbar machen, Steuern hinterziehen, eine Sünde begehen, auf einklagbare Garantieleistungen und jeglichen Rechtsschutz verzichten. Das ist mies. Wenn ich sie ablehnen würde, erhielte ich für kleine Handwerksarbeiten keine Angebote bestenfalls solche mit Mondpreisen oder könnte Geräte bei mittleren Defekten gleich entsorgen (wegen des total kranken Verhältnisses von Reparatur- zu Neubeschaffungskosten). Ich könnte bei mangelhafter Ausführung zwar klagen - ein zweiter Versuch mit einer anderen Firma wäre aber vielfach kosten- und nervensparender. Das ist auch mies. Ich armer Mensch. Investiere ich jetzt aus meinem nicht vorhandenen Vermögen in die Anfahrtskosten eines Service-Technikers (ab 50 Euro aufwärts) und möglicherweise sogar in einen Kostenvoranschlag und kaufe mir nach Einsichtnahme dann doch ein neues Gerät? Oder frage ich einen illegalen Schrauber ob er das defekte Maschinchen kostengünstig reparieren kann und spare so schlappe 1.000 Euro? Warum um alles in der Welt soll ich so viel Geld (wenigstens für mich, für einen Bundestagsabgeordneten ist das eher die Portokasse) einem Großkonzern in den Rachen schmeißen? Weshalb dürfen die Konzerne ihre Geräte so aufbauen, dass sie zwar leicht zusammengesetzt aber um so schwerer repariert werden können? Und warum soll ich das bezahlen? Ich fühle mich mies, egal wie meine Entscheidung ausfällt.
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