Hausputzer

Ich bin unter die Raumpfleger gegangen. In der Stadtmission war Hausputz angesagt. Als Privatier hat man Zeit und warum nicht - zack - war ich ein Freiwilliger. Da steh ich nun, einen Staubsauger in der Hand von der Firma, die nur an der Haustür ihre Produkte verkauft - macht die das eigentlich heute immer noch so? Okay, jeder ordentliche Sauger hat einen Schalter am Gehäuse mit dem man ihn zum Saugen motivieren kann. Dieser nicht. Als Mann fragt man natürlich nicht, da bleibt nur aufmerksames Erkunden. Am Griff, dort wo normalerweise die externe Luftzufuhr geregelt wird, hat der Schiebeschalter eine rote Farbe. "Rot" heißt ja, wie Mann weiß, hier passiert was. Mithin schieben und schon beginnt die wuchtige Bürste zu wummern. Aha, er läuft - eigentlich ganz praktisch! Und so durchquere ich das Foyer, den Eltern-Kind-Raum, das Jugendfoyer, das Jugendreferentenbüro, den Raum der Stille unterm Dach, die Leihbibliothek, den oberen Flur und den kleinen Jugendraum sowie den Konferenzraum unten. Man kommt viel rum mit so einem Sauger in der Hand. Glücklicherweise saugt die anderen Räume jemand anders. Dann noch ein paar Stühle bewegen, in sinnvolle Reihen anordnen und nichts wie ab nach Hause. Resümee: Lieber Privatier als Raumpfleger.

Einem entspannenden Nachmittag folgt ein leckeres Essen mit Freunden in einem mir bislang unbekannten Restaurant. Der Koch (und Chef) ist ein starker Typ, der am Tisch engagiert fachlich berät. Er soll auch mitunter gewünschte Zutatenkombinationen verweigern, wenn sich diese mit seinem Koch-Gewissen nicht vereinbaren lassen, wie gesagt ein starker Typ und das macht ihn sympathisch. Außerdem beherrscht er zweifellos sein Metier und hat dazu noch einen spitzenmäßigen Grappa im Programm.

Zum Tagesabschluss ließen wir noch die Fotopräsentation unserer Norwegenreise durchlaufen - das aber nicht in der Lokalität, sondern auf dem Großbildfernseher unserer bereits erwähnten Freunde.
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