My Way

Ich habe immer ein wenig (zeitweise sogar mehr) darunter gelitten, dass ich zu keinem "Kreis", zu keiner "Clique" so richtig dazugehöre. Ja, ich bin durchaus eingeladen und nicht unwillkommen, agiere aber meist am Rande, habe nur oberflächliche Kontakte zu den Menschen. Inzwischen habe ich gelernt, dass das an meiner Art, meinem Wesen liegt und beides entzieht sich jeglicher grundlegenden Veränderung. Schade? Eigentlich nicht. Mit zunehmendem Alter gewinne ich tiefere Einblicke in mich selbst, die manche Wünsche in einem anderen Licht zeigen. Dieser Wunsch nach innigeren Beziehungen, nach vielfältiger Gemeinschaft gehört in Wirklichkeit zu den Träumen, die ich gerne träume, die sich aber hoffentlich nie erfüllen. Ich bin dafür nicht programmiert, mein persönlicher "Distanzring", die Schutzzone, in die ich nur ausgewählte Personen gern eindringen lasse, ist etwa doppelt so groß, wie normal üblich. Mein Mitteilungsdrang, meine Erzählbereitschaft ist nur temporär stärker ausgeprägt, häufig erst nach zwei bis drei Gläsern Rotwein (mitunter lassen die mich aber gänzlich verstummen und ich suche verzweifelt eine stille Ecke). Kurz, ich bin kompliziert strukturiert und fest entschlossen es auch zu bleiben. Meine äußerst liebenswerte Hausmiteigentümerin sorgt auf ihre gute Art für die unverzichtbaren sozialen Kontakte, ich folge ihr da mehr oder weniger brav, und nutze die verbleibenden Freiräume auf meine Art. I do it my way.
P.S.: 5* - 16 - 21 - 25**
* Kältewarnung **schon wieder Sturmwarnung
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