Problemlösung

Schon wieder zwei Herzen in der Brust. Hört das nie auf? Wohl eher nicht, mutmaße ich. Mutti blüht auf in der Klinik. Die Last der Pflege für ihren Gatten ist von ihr gewichen. Sie kann durchatmen, Lasten ablegen, endlich in den "Entspannungsmodus" umschalten. Wird auch allerhöchste Zeit! Mit fast neunzig muss man das viel öfter, als sie es sich in der Vergangenheit gegönnt hat. Jetzt lächelt sie wieder, Gott sei Dank! Anders Vati. Er strahlt weniger. Sein neues Domizil ist eher gewöhnungsbedürftig trotz vieler netter Leute, die sich um ihn bemühen. Das kann ich verstehen. Wie dem auch sei, wir düsen zwischen bisherigem Wohnort, Krankenkasse, Klinikum, Kurzzeitpflege und wieder bisherigem Aufenthaltsort hin und her. Dann muss auch die Vorsorgevollmacht noch angepasst werden, weil die eigentlich Bevollmächtigte im Klinikum verweilt. Meine Zeit! Sollte diesen Text hier ein Außenstehender lesen, wer weiß wie der Zufall so spielt, ein guter Rat: triezt eure Vorfahren bis sie eine Vorsorgevollmacht unterschrieben haben. Lasst nie locker, sonst werdet ihr (und nicht sie) es bereuen! Eine Patientenverfügung wäre das "Brot zur Butter", hilfreich ohne Ende und Chancen eröffnend den Wünschen des Patienten nachzukommen. Die Sache mit der Vollmacht konnten wir in letzter Minute noch regeln - die Patientenverfügung bleibt offen. So entscheidet halt ein Richter nach der Aktenlage statt der nächsten Angehörigen, die den Leidenden am besten kennen. Auch eine Lösung - vom Betroffenen so gewollt, deshalb okay, selbst wenn er (oder sie) vom Umfang seines Nichtstuns vorher nichts geahnt haben sollte (in diesem Fall eine nette Ausrede, denn gründlich informiert haben wir ihn schon). That's live. Leider.
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