Gewohnheiten

Ich bin an VW-Produkte gewöhnt. Heute durfte ich einen Mercedes fahren, na ja, fast einen Mercedes, nämlich ein Dieselprodukt der A-Klasse. Zunächst liebkoste der obere Türsparren meine Kopfhaut - die Differenz von hohem Einstieg unten zur oberen Türleiste ermöglichte mir nur einen demütigen Einstieg. Nach so viel Demut habe ich dann aber wiederum sehr gut gesessen. Trotz seiner 110 Pferdestärken beschleunigte der Einstiegsmercedes, vollbesetzt, dagegen mit zurückhaltender Contenance, was den Eindruck verstärkte, dass nicht alle Pferdchen zogen, sondern einige, möglicherweise zur optischen Verschönerung, hinterherliefen. Der nahezu einfühlsame auf jeden stärkeren Druck reagierende Fußbremse meines Wolfsburger Produkts, stand die sportliche fußstählende Sindelfinger Variante gegenüber. Ansichtssache. Ich kam jedenfalls gut hin und zurück und war mit meinem Auto hinterher sehr zufrieden.

Die ganze Reise diente dem Besuch eines Gottesdienstes mit anschließender Verköstigung. Ersterer gibt mir Anlass über den Segen Gottes neu nachzudenken. Komisch eigentlich, dass wir uns häufiger mit denen vergleichen, denen es besser geht und weniger mit denen, die schlechter dran sind. Darum fällt es eventuell auch schwerer abzugeben.
blog comments powered by Disqus