Bitte nicht stören!

In jedem Mann steckt ein Kind. Das ist - meistens - auch wahr. Und wenn im Einzelfall mal nicht sollte man die Bekanntschaft solcher Typen meiden. Sie verstellen sich oder, noch schlimmer, haben sich bereits total verbiegen lassen. Dieser männliche Spieltrieb birgt allerdings bei Bankern große Gefahren - wenn sie ihm frönen verzocken sie mal eben ansehnliche Privatvermögen ihrer gutgläubigen Kunden. Mein diesbezügliches Verlangen ist dagegen relativ günstig. Ich bin verhinderter Modelleisenbahner (das spart mir viel Geld) und suche meinen psychischen Ausgleich in den virtuellen Abarten dieses Genres. Die Kosten der Software halten sich in überschaubaren Grenzen - weit unterhalb des monetären Aufwandes für nur eine digital steuerbare Lok. Meine Loks sind zwar auch digital aber gleichzeitig virtuell. Das verwirklicht (endlich mal?) die ansonsten unrealistischen Appelle überforderter Eltern an ihren Nachwuchs: "Anschauen ist erlaubt, anfassen nicht!" Virtuell ist nichts anderes möglich, ja selbst Schäden durch Zusammenstöße, entgleisen oder andere schwerwiegende Fehlhandlungen sind durch einen Neustart schnell zu beheben. So kann ich frohen Mutes zur Tat schreiten und hemmungslos losspielen. Bitte nicht stören!
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