Adieu Polarlys, adieu Norwegen

Torvik, Måløy und Florø steuern wir bis zum Frühstück an. Bis neun Uhr müssen die Koffer am Fahrstuhl stehen - null problemo, wie mein kleiner haariger Freund aus vergangenen Fernsehzeiten sagen würde. Der Vorteil einer größeren Kabine zeigt sich auch darin, dass man sie bis zwölf Uhr bewohnen darf, während die "Gemeinschaftsräume" von den übrigen inzwischen kajütenlosen Mitreisenden äußerst stark frequentiert werden.

Der Bergenfjord ist bei Sonnenschein sehr schön. Und wieder scheint die Sonne während unserer Einfahrt. Eigentlich hatten wir auf der ganzen Reise nur einen Regentag (in Kirkenes). Die zwei Worte "phantastisch" und "faszinierend" geben die Eindrücke unserer Reise sehr treffend wider. "Halleluja, in welch einer herrlich geschaffenen Welt dürfen wir leben", fügt man als Christ von Herzen noch hinzu.

Der Rest der Reise ist schnell absolviert: Ruckzuck vom Schiff, Koffer vom Band greifen, zum Bus, zum Airport, einchecken, sich filzen (per Hand!) lassen - sogar meine Füße wurden diesmal abgetastet, eine neue Erfahrung - und ab ins Flugzeug. Nach anderthalb Stunden in Düsseldorf gelandet, wieder von einem weit abgelegenen Standort per Bus zur Kofferausgabe transportiert, die sich Zeit lassenden Koffer geschnappt und ab in die S-Bahn - doch STOPP! Von wegen S-Bahn - nach einer halben Stunde Wartezeit, der Zug wäre seit zwei Minuten eigentlich schon abgefahren, teilt eine Lautsprecherstimme lapidar mit, dass die Lok kaputt sei und in einer weiteren halben Stunde die nächste S-Bahn führe. Aber wer glaubt schon jemand, der erst auf letzte Rille informiert?

Es bildet sich eine Notgemeinschaft und zu Viert ist das Taxi zum Hauptbahnhof leicht finanzierbar. Koffer ins Schließfach, zu Fuß ins Hotel, regennass dort angekommen, wunderbares Zimmer vorfinden und schräg gegenüber auf thailändische Art den Hunger stillen. Danach Entspannung pur. Wohlisolierte Scheiben, keine durchlaufende Lüftung/Klimatisierung mehr, keine Schiffsmotoren und unidentifizierbare komische Geräusche (etwa so wie Schiffsboden auf Fels, war es aber offensichtlich nicht) vernehmbar. Wie toll kann Ruhe sein!
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