Menschelnder Ordnungssinn
27.02.14 19:20 201472014
Mein Ordnungssinn ist eher emphatisch ausgelegt. Ich spüre die Unordnung, empfinde mit dem leidenden Ordnungssinn mit. Irgendwann erreicht mein Mitleiden - ein wenig Geduld muss schon sein - den Level, der Initiative auslöst. Dann fange ich an, räume um, aus und weg bis - ja bis kurz vor dem Ziel. Auf geheimnisvolle unergründliche Weise tritt ein Wandel ein. Ich halte inne. Die sich immer stärker hervortretende Gefahr der Sterilität, die Furcht mit den scheinbar willkürlich platzierten Objekten auch meine Identität einzubüßen, stoppt mich jäh. Selbst meine beste Ordnung manifestiert sich so immer in Unvollkommenheit, mit Fehl und Tadel. Meine Ordnung menschelt, könnte man sagen. Sie passt zu mir wie eine zweite Haut.
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