Entsorgungsnähe

Ältere Menschen sollen viel trinken, sagt man. Ich bin älter, weiß ich - angenehmerweise jedoch noch nicht wirklich alt. Trotzdem, es war Zeit für einen Selbstversuch. Zusätzlich zu dem normal Genossenen habe ich mir anderthalb Liter Wasser zugeführt. Neben nicht ganz einfachen Abfüllproblemen ("Höchstfüllmenge erreicht", mahnte meine Niere mehrmals eindringlich) war mein Bewegungsspielraum arg reduziert. Die Nähe gewisser, in unserer Kultur immer noch schamhaft umschriebener, Entsorgungsörtlichkeiten war zwingend geboten. Möglicherweise sollte ich eine Kombination mit intensiver Bewegung probieren, um weitere körpereigene Verwertungsmöglichkeiten zu aktivieren. Ich bleibe dran.

Abends trafen wir uns mit guten Bekannten zu einer Jahresabschlussfete. Gegen drei war ich im Bett mit der eindeutigen Feststellung, dass mein Körper die Rotweinverwertung besser beherrscht. Aber jeden Tag anderthalb Liter Rotwein statt Wasser? So wirklich gesund klingt das nicht.
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