Hausgötzenkarriere

Ich habe heute eine äußerst krasse Geschichte in der Bibel gelesen. Eine Frau wird um 1.200 Silberstücke erleichtert und verflucht den Dieb. Ihr Sohn Micha bekennt sich nach einiger Zeit zu der Tat und gibt ihr das Geld zurück. Sie nimmt davon 200 Silberstücke und lässt sich einen Hausgötzen basteln. Den gibt sie ihrem Sohn und der stellt ihn in seinem Haus in einem adäquaten Umfeld auf. Einen zufällig vorbeikommenden arbeitslosen Leviten stellt Micha an, damit dieser dem neu gefertigten Hausgötzen dient. Das tut der auch bis der israelitische Stamm Dan auf Eroberungszug vorbeikommt, den Götzen klaut und dem Leviten bei sich eine neue Stellung verschafft. Micha zieht mangels Kampfkraft den Kürzeren und verliert so seinen Götzen, der hinfort im neuen Tempel des Stammes Dan sein Unterkommen findet. Das steht alles im Buch der Richter. Die Geschichte ist einfach nur abstrus. Sie passt nur mit Mühe in den Kontext. Was wollte der Autor und die Priester, die sie in den Kanon aufnahmen, uns damit sagen? Die Story lockt mich, ich muss mir schnell mal Zeit nehmen ihr nachzuspüren. Was einem so alles über den Weg läuft?!
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