Tatort-Allergie
14.09.14 22:00 2014102014
Ich entwickle langsam so eine Art Tatort-Allergie und bin mit den meisten Drehbuchschreibern furchtbar verquer. Das wird wohl am Alter liegen. Neuerdings schaue ich mir noch nicht einmal mehr den Anfang an. Stattdessen wähle ich eine sanfte Berieselung des Hessischen Rundfunks mit wunderbaren kulinarischen Erlebnissen im Hessenland. Freilaufende Schweine, die vor ihrem gewaltsamen Dahinscheiden noch ein tolles Jahr im Wald verbringen dürfen; Rinder, die auf großen Weideflächen eine wunderbare Zeit verbringen, jeden Morgen Besuch von ihrem Bauern samt Lebensgefährtin und viel Zuwendung bekommen, bis sie (für sie sicher völlig unerwartet) in handliche Teile verwandelt ihren Weg zum Endverbraucher antreten; schließlich eine Pilzfarm, mitten im Hessenland, die schmackhafte Edelpilze aller Arten züchtet. Alles garniert mit einem Kochkurs, der mir allein durchs Zuschauen das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt und einem Sternekoch, dem man nett bei seiner Arbeit zuschauen kann, der mich bei allem Verständnis dennoch in meiner Bodenständigkeit der Nahrungswahl bestärkt. Faszinierend, dass Menschen 124 Euro pro Person zzgl. Getränkekonsum für ein 8-Gänge-Menü investieren. Noch faszinierender, dass sie von diesem übersichtlichen Arrangement exklusiver Häppchen satt werden. Ich präferiere dagegen die Ergebnisse des bereits erwähnten Kochkurses. Die wirken lecker und magenfüllend - eine wundervolle Kombination.
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