Reizende Bibelstorys

Wir haben den Sonntag genutzt, nicht nur zum Kirchgang, sondern auch, um im Internet einen Gottesdienst zu hören. Manche Geschichten in der Bibel sind wirklich reizend, nein nicht "reizend" wie lieblich, sondern "reizend" wie ärgerlich. Die hört man, ist erstaunt und reagiert verärgert - das kann doch nicht wahr sein - ist es aber. So der Bericht über den Propheten Elisa, der von einer Bande Halbwüchsiger (Luther übersetzt zwar "Kinder", aber vom Begriff her waren es Jugendliche) verspottet wird, diese verflucht und dann sendet Gott zwei Bären, die die 42 Spötter töten. Natürlich ist der Hohn unerträglich, aber gleich alle töten? Wenig trösten kann, dass die "42" eher als Symbolzahl für "die Zahl des Todes" steht und es möglicherweise weniger Tote gab. Ja, es ist gefährlich Gott zu verspotten und dabei spielt es keine Rolle, ob man an ihn glaubt oder nicht. Doch die harschen Reaktionen im Alten Testament irritieren. Wenig hilft der Hinweis auf Hananias und Saphira (im Neuen Testament), die bewusst gelogen und betrogen hatten, um groß herauszukommen, denn beide waren erwachsen und wussten was sie taten. Andererseits entzieht sich mir bei Elisa völlig der historische Zusammenhang, möglicherweise steckt mehr hinter dem Spott, als sich mir heutzutage erschließt. Nach allem was ich von Gott weiß, handelt er äußerst überlegt und selbst sein Zorn ist - anders als bei uns - immer wohlbegründet. So werde ich diese Frage erst einmal offen lassen. Wenn sie mir wirklich wichtig ist, werde ich eine Antwort darauf erhalten (finden), da bin ich mir sehr sicher.
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