Schwingungsangst

Es ereilt mich heute eine der schlimmen Hausbesitzerplagen. Meine arg vernachlässigten Dachrinnen schreien nach Hilfe. Zu den Bäumen hin weisen sie einen beachtlichen Füllungsgrad auf. Eimer für Eimer für Eimer für Eimer entsorge ich und platziere gut durchgefeuchtete Birkenpollen, vermischt mit nassem Laub unterhalb ihres Entstehungsortes. Back to the roots, extrem wörtlich genommen. Allein die hintere Rinne widersteht zu zwei Dritteln allen Reinigungsbemühungen meinerseits. Ich müsste sie eigentlich von vorn, auf einer Leiter stehend, in gut fünf Meter Höhe freikratzen. IN FÜNF METER HÖHE! "Schwebt man einmal über allen, kann man um so tiefer fallen", hat schon Wilhelm Busch, glaube ich, gedichtet. NJET! NO! NEVER! Eigentlich leide ich nicht unter Höhenangst, eher unter einer "In-großer-Höhe-auf-einer-schwingenden-Leiter-stehend-Angst". Nein, ich muss das nicht haben. Da muss sich das Regenwasser eben mit der halben Rinnenhöhe begnügen. Punkt!
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