Ambulanter Notdienst

Wir scheinen nur noch ein Thema zu haben - ambulante Betreuung. Am Vormittag überführen wir Vatis Polo, 489 km gefahren also fast fabrikneu, zurück in den Volkswagenkonzern. Ich stelle während der Wartezeit fest, dass mein iPad dauerhafte Macken durch seinen Fall erworben hat, die selbst der Glasaustausch nicht beheben konnte. Merde. Den Nachmittag wollen wir nutzen, um Haus und Garten zu pflegen. Wird auch Zeit. Gegen Mittag eröffnet sich uns, dass ein Rezept ab 16 Uhr in der Praxis auf unser Erscheinen wartet. Wir düsen also gegen vier dorthin, wollen es schnell mitnehmen - rechnen jedoch nicht mit dem Mitteilungsbedürfnis unserer äußerst empfehlenswerten aber leider, leider, selbst für neue Privatpatienten nicht mehr verfügbaren ärztlichen Fachkraft. Sie informiert meine höchst aktive aufnahmefähige Mithausbewohnerin über Risiken und Nebenwirkungen der Medikamentation bei Ahnfrau und Ahnherr. Später schleusen wir uns dann in den Schichtverkehr ein, lassen uns langsam nach Vorsfelde treiben, bestaunen die überfüllten Parkplätze und meine stresserprobte wunderbare Bettnachbarin schoppt in der Apotheke während ich ungerührt eine Einfahrt zuparke - allzeit bereit bei Bedarf zu weichen. Alsbald können wir uns wieder einfädeln und gen Mutti Fahrt aufnehmen. Dort analysieren wir den Medikamentenplan, studieren die Beipackzettel (da steigt schon beim Lesen eine unheimliche Übelkeit empor) und weisen den Pillen ihren Morgen- oder Abendeinsatz zu. Nach erfolgreichem Abschluss dieser wichtigen Aufgabe suchen wir unsere heimatlichen Gefilde erneut auf. Ich beruhige meine Nerven mit meinen virtuellen Zügen und baue Straßen durch die Bilsenkraut und Schilf hindurch wächst. So ganz perfekt bin ich wohl noch nicht im traulichen Umgang mit meiner Software. Macht aber nichts, Hauptsache Entspannung.
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