Puh

Unser Klinikum ist ein steter Anlass zur Freude. Wir fahren frohgemut zum Abholen einer potenziell zu Entlassenden. So hat man es ihr wenigstens gesagt. Die Oberärztin ist noch auf Visite. Wir warten. Wir genießen einen "Coffee to go" aus dem Betriebsrestaurant. Die Oberärztin ist mit Untersuchungen beschäftigt. Wir warten. Nach anderthalb Stunden wagen wir die Spekulation, dass die massiven Parkprobleme rund um das Klinikum sich jetzt eigentlich beruhigt haben müssten. Wir fahren unser Auto in die Tiefgarage und warten. Das Mittagessen kommt. Die Portion ist sehr reichlich - ein 100-Kilo-Mann hat exzellente Chancen satt zu werden. Meine Mutter ist fast neunzig und mit dem "Appetit" dieser Altersgruppe ausgestattet. Ohne in die Details zu gehen: das Essen schmeckt lecker und reicht nach einem praktischen Feldversuch fast für drei Personen. Faszinierend. Wir warten. Das Geschirr wird abgeräumt. Wir warten. Es ist gemütlich in dem Einbettzimmer, so eine Zusatzversicherung ist offensichtlich eine gute Investition. Die Schwester informiert uns, dass der Arztbericht gerade geschrieben wird. Das erleichtert uns das Warten. Die (überaus freundliche und sehr nette) Oberärztin bringt das Schriftstück persönlich vorbei, erläutert die veränderte Medikamentation, verabschiedet sich ausgesprochen höflich und wir dürfen weichen. Puh.

Als kleine Belohnung buchen wir den Flug zum nächsten Sommerurlaubsdomizil und starten eine Vorbegehung des sogenannten Wolfsburger Weihnachtsmarktes. Ich bin gespannt, ob ich dieses Jahr das "sogenannt" weglassen kann. Warten wir es ab.
blog comments powered by Disqus