Tag 30 - Sonntag - Ende des aktiven Berufslebens
30.09 12 - 22:00 2012102012
Einen weiteren Hafen verschlafen wir mehr oder weniger. Wenig ausgeruht schlappe ich zum Frühstückssaal um 7 Uhr - SHOCKING - das halbe Schiff will frühstücken und im vorderen Saal sind alle Plätze belegt. Der hintere ist gesperrt. Netterweise öffnet das Personal ihn dann doch. Wahnsinnig lange Schlangen beim Kaffee, alle Spiegeleier im Nu vergriffen. Es tobt der Bär. Das kann ja heiter werden.
Pünktlich um 8:10 Uhr versammeln wir uns in der Rezeption zum Ausflugsantritt. Oder besser gesagt: wir wollen uns dort versammeln. Die Menge der Teilnehmer wogt schon die Treppe hoch. So ist das also bei einem Ausflug. Aufgrund eines noch recht intakten Bewegungsapparates ergattern wir Plätze im deutschsprachigen Bus, der bis auf den letzten Platz gefüllt wird. Schlagartig hören hier die negativen Erfahrungen auf und es wird alles gut. Der Guide ist Spitze. Per Bus fahren wir zur ältesten Kirche in Harstad. Dort gibt es sogar einen Kurzgottesdienst. Halleluja. Außerdem ist die Kirche sehr sehenswert - sie hat viele innere Qualitäten. Wir erfahren, dass damals die kirchlichen Zwangsabgaben mangels monetärer Möglichkeiten in Stockfisch abgegolten wurden. Derselbe fiel in solchen Mengen an, dass das Kirchenpersonal ihn nicht allein konsumieren konnte und ihn nach Deutschland und an andere europäische Staaten verkaufte. Im Gegenzug wurde wertvolles Kirchenzubehör erworben und diente der schmuckvollen Ausgestaltung ihrer Kirchen. Das ist heute noch zu bewundern. Außerdem zeigte die Kirche sich weltoffen, denn an der alten Tür ist noch heute die "Musterelle" zu besichtigen, an der man damals gekauften Stoff nachmessen konnte.
Adolfs Kanone fand ich dagegen eher schockierend. Massive Geschütze, die über 43 Kilometer Reichweite im 1-Minuten-Abstand feuern konnten, halte ich für eine Verschwendung von Ingenieurswissen. Von russischen Kriegsgefangenen aufgebaut, viele von ihnen starben dabei, wurden massive Bunker und Abschussvorrichtungen konstruiert, die aber nie ernsthaft in Einsatz kamen, weil die Alliierten die Reichweite der Kanonen kannten und außerhalb operierten.
Ein Museum über die Geschichte Nordnorwegens und Harstads, wunderschön gestaltet mit sehr anschaulich präsentierten Inhalten erfreute uns nach dem Kanonenschwachsinn. Draußen lachte die Sonne, es wurde immer wärmer - ein toller Tag. Mit einer Fähre überquerten wir den Fjord und erreichten rechtzeitig die Polarlys in Sortland. Sie hatte inzwischen die Insel außen herum umfahren.
Nach dem Mittagessen gab es eine mir zwangsverordnete Otium-Auszeit. Die Polarlys hielt in dieser Zeit u.a. eine Stunde in Stokmarnes und begab sich in Richtung Raftsund. Den sollte man allerdings nicht verschlafen. Imponierende Felswände, die wir fast zum Greifen nahe passierten. Extrem beeindruckend. Dabei luden wir während der Fahrt unsere Orka- und Seeadlergucker aus, die zu ihrer Exkursion starteten.
Die nächste Erkenntnis folgte auf dem Fuße: der Raftsund ist noch zu toppen! War schon der Trollfjord bei Nacht faszinierend, scheint er mir bei Tage noch interessanter zu sein. Das Schiff fuhr so nahe am steil emporsteigenden Felsen entlang, das man auf die Ansage wartete: "Blumen pflücken während der Fahrt verboten." Aber sie kam natürlich nicht, denn ein paar Armlängen mehr waren es dann doch. Am Ende des Fjords passte das Schiff längs gut rein. Und das genügt offensichtlich für ein Wendemanöver. Respekt. Doppelter Respekt, wenn ich bedenke, dass die Mannschaft das auch bei Nacht schafft. Jungs und Mädchens, Ihr seid wirklich gut!
Die Stopps in Svolvær und Stamsund übergehe ich einfach in der Nonchalance eines müden Reisenden.
Die Fortsetzung unserer Reise und alles weitere bis zum endgültigen Ruhestand findet Ihr unter "Volontariat".
Pünktlich um 8:10 Uhr versammeln wir uns in der Rezeption zum Ausflugsantritt. Oder besser gesagt: wir wollen uns dort versammeln. Die Menge der Teilnehmer wogt schon die Treppe hoch. So ist das also bei einem Ausflug. Aufgrund eines noch recht intakten Bewegungsapparates ergattern wir Plätze im deutschsprachigen Bus, der bis auf den letzten Platz gefüllt wird. Schlagartig hören hier die negativen Erfahrungen auf und es wird alles gut. Der Guide ist Spitze. Per Bus fahren wir zur ältesten Kirche in Harstad. Dort gibt es sogar einen Kurzgottesdienst. Halleluja. Außerdem ist die Kirche sehr sehenswert - sie hat viele innere Qualitäten. Wir erfahren, dass damals die kirchlichen Zwangsabgaben mangels monetärer Möglichkeiten in Stockfisch abgegolten wurden. Derselbe fiel in solchen Mengen an, dass das Kirchenpersonal ihn nicht allein konsumieren konnte und ihn nach Deutschland und an andere europäische Staaten verkaufte. Im Gegenzug wurde wertvolles Kirchenzubehör erworben und diente der schmuckvollen Ausgestaltung ihrer Kirchen. Das ist heute noch zu bewundern. Außerdem zeigte die Kirche sich weltoffen, denn an der alten Tür ist noch heute die "Musterelle" zu besichtigen, an der man damals gekauften Stoff nachmessen konnte.
Adolfs Kanone fand ich dagegen eher schockierend. Massive Geschütze, die über 43 Kilometer Reichweite im 1-Minuten-Abstand feuern konnten, halte ich für eine Verschwendung von Ingenieurswissen. Von russischen Kriegsgefangenen aufgebaut, viele von ihnen starben dabei, wurden massive Bunker und Abschussvorrichtungen konstruiert, die aber nie ernsthaft in Einsatz kamen, weil die Alliierten die Reichweite der Kanonen kannten und außerhalb operierten.
Ein Museum über die Geschichte Nordnorwegens und Harstads, wunderschön gestaltet mit sehr anschaulich präsentierten Inhalten erfreute uns nach dem Kanonenschwachsinn. Draußen lachte die Sonne, es wurde immer wärmer - ein toller Tag. Mit einer Fähre überquerten wir den Fjord und erreichten rechtzeitig die Polarlys in Sortland. Sie hatte inzwischen die Insel außen herum umfahren.
Nach dem Mittagessen gab es eine mir zwangsverordnete Otium-Auszeit. Die Polarlys hielt in dieser Zeit u.a. eine Stunde in Stokmarnes und begab sich in Richtung Raftsund. Den sollte man allerdings nicht verschlafen. Imponierende Felswände, die wir fast zum Greifen nahe passierten. Extrem beeindruckend. Dabei luden wir während der Fahrt unsere Orka- und Seeadlergucker aus, die zu ihrer Exkursion starteten.
Die nächste Erkenntnis folgte auf dem Fuße: der Raftsund ist noch zu toppen! War schon der Trollfjord bei Nacht faszinierend, scheint er mir bei Tage noch interessanter zu sein. Das Schiff fuhr so nahe am steil emporsteigenden Felsen entlang, das man auf die Ansage wartete: "Blumen pflücken während der Fahrt verboten." Aber sie kam natürlich nicht, denn ein paar Armlängen mehr waren es dann doch. Am Ende des Fjords passte das Schiff längs gut rein. Und das genügt offensichtlich für ein Wendemanöver. Respekt. Doppelter Respekt, wenn ich bedenke, dass die Mannschaft das auch bei Nacht schafft. Jungs und Mädchens, Ihr seid wirklich gut!
Die Stopps in Svolvær und Stamsund übergehe ich einfach in der Nonchalance eines müden Reisenden.
Die Fortsetzung unserer Reise und alles weitere bis zum endgültigen Ruhestand findet Ihr unter "Volontariat".
Comments
Tag 29
29.09 12 - 22:08 2012102012
Mehamm, Kjøllefjord und Honnigsvåg verschlafen wir, aber dennoch sind wir recht früh munter. Der MS Richard With begegnen wir beim Frühstück. Ein wenig später dürfen wir die Brücke der Polarlys besichtigen. Der ganze Pott wird tatsächlich weitgehend von einem Autopiloten gesteuert. Sollte Handarbeit mal nötig sein, beim Anlegen beispielsweise, wird der Kahn über einen Joystick gesteuert, besser gesagt über mehrere Joysticks. Der Steuermann hat einen, der Kapitän dito, dann gibt es Backbord ganz außen einen und Steuerbord ebenso- für die Anlegemanöver. Außer einigen Programmupdates sei die Ausstattung der Brücke unverändert, versichert man uns. Für 1996 ist das ein erstaunlich hoher Standard. Übrigens, die Sicht auf der Brücke ist sensationell, aber das ist sicher auch gut so.
Bald darauf passieren wir eine Goldquelle Norwegens, der Insel Melkøya - die erste Anlage Norwegens für den Export von flüssigem Gas.
In Hammerfest verlassen wir unser Schiffchen und spazieren durch die nördlichste Stadt der Welt. Sie hat zweifellos eine wunderschöne Kirche und beeindruckend ansteigende Berge hinter den wenigen Häusern. Ansonsten scheint sie eher nach praktischen Kriterien geplant zu sein. Doch zu mehr als einem ersten Eindruck reicht die Zeit nicht. Verborgene Qualitäten kann man so schnell nicht entdecken.
Nun haben wir für morgen doch eine Ausflug gebucht: Inselwelt der Vesterålen. Kurze Zeit später ist der Ausflug ausgebucht. Wir dürfen gespannt sein.
Fünf Minuten halten wir in Øksfjord, eine halbe Stunde in Skjervøy und erreichen kurz vor zwölf Tromsø. Das dortige Mitternachtskonzert ist nichts für uns, da der nächste Tag bereits um sieben mit dem Frühstück beginnen soll.
Bald darauf passieren wir eine Goldquelle Norwegens, der Insel Melkøya - die erste Anlage Norwegens für den Export von flüssigem Gas.
In Hammerfest verlassen wir unser Schiffchen und spazieren durch die nördlichste Stadt der Welt. Sie hat zweifellos eine wunderschöne Kirche und beeindruckend ansteigende Berge hinter den wenigen Häusern. Ansonsten scheint sie eher nach praktischen Kriterien geplant zu sein. Doch zu mehr als einem ersten Eindruck reicht die Zeit nicht. Verborgene Qualitäten kann man so schnell nicht entdecken.
Nun haben wir für morgen doch eine Ausflug gebucht: Inselwelt der Vesterålen. Kurze Zeit später ist der Ausflug ausgebucht. Wir dürfen gespannt sein.
Fünf Minuten halten wir in Øksfjord, eine halbe Stunde in Skjervøy und erreichen kurz vor zwölf Tromsø. Das dortige Mitternachtskonzert ist nichts für uns, da der nächste Tag bereits um sieben mit dem Frühstück beginnen soll.
Tag 28
28.09 12 - 22:07 2012102012
Das Wetter schlägt zu: Sturm. Regen. Nach so vielen sonnigen Tagen kann man kaum Einwände hervorbringen. Das Schiff geht auf und nieder, noch recht verhalten, aber deutlich spürbar. Doch kaum sind wir im Fjord, der uns nach Kirkenes leiten wird, hört der Seegang urplötzlich auf. Faszinierend. Leicht gleiten wir auf die Halbzeitpausenstadt zu.
Der Wendepunkt der Reise in Kirkenes ist für uns dann doch mehr ein "An-Bord-Tag". Das tut meiner Erkältung gut und ein verregnetes Kirkenes wird mich zweifellos auch nicht beeindrucken. Ich komme bei besserem Wetter wieder und gebe dann ein fundierteres Urteil ab. Fast versprochen!
Wir gleiten den Fjord entlang Richtung Süden. Diesmal haben wir uns einen Platz ganz vorn an den Panoramafenstern gesichert. Die See ist ruhig. Noch. Aber kaum haben wir den Fjord verlassen, geht es los. Windstärke 7, sagt man uns später. Die Schiffsspitze verneigt sich tief vor den Wellen, die lassen das Wasser so richtig schön aufspritzen und die Polarlys erhebt sich wieder nach oben - mal mehr, mal weniger. Der nächste Hafen liegt noch ein paar Stunden entfernt, so dass wir alle das Schauspiel intensiv genießen können. Beim Dinner bleiben viele Plätze frei.
Für ein kleines Aufatmen bei den Magenkranken sorgen die Stopps in den Häfen. Danach können die anderen sich wieder in den Schlaf schaukeln lassen. Warum werden Babys in Wiegen eigentlich nicht seekrank?
Der Wendepunkt der Reise in Kirkenes ist für uns dann doch mehr ein "An-Bord-Tag". Das tut meiner Erkältung gut und ein verregnetes Kirkenes wird mich zweifellos auch nicht beeindrucken. Ich komme bei besserem Wetter wieder und gebe dann ein fundierteres Urteil ab. Fast versprochen!
Wir gleiten den Fjord entlang Richtung Süden. Diesmal haben wir uns einen Platz ganz vorn an den Panoramafenstern gesichert. Die See ist ruhig. Noch. Aber kaum haben wir den Fjord verlassen, geht es los. Windstärke 7, sagt man uns später. Die Schiffsspitze verneigt sich tief vor den Wellen, die lassen das Wasser so richtig schön aufspritzen und die Polarlys erhebt sich wieder nach oben - mal mehr, mal weniger. Der nächste Hafen liegt noch ein paar Stunden entfernt, so dass wir alle das Schauspiel intensiv genießen können. Beim Dinner bleiben viele Plätze frei.
Für ein kleines Aufatmen bei den Magenkranken sorgen die Stopps in den Häfen. Danach können die anderen sich wieder in den Schlaf schaukeln lassen. Warum werden Babys in Wiegen eigentlich nicht seekrank?
Tag 27
27.09 12 - 22:06 2012102012
Zwei Häfen, darunter Hammerfest, die nördlichste Stadt der Welt, passieren wir im Schlaf. Gleich nach dem Frühstück laufen wir Havøysund an. Eine Stadt mit so viel Ladegut, dass wir mit zwanzig Minuten Verspätung abfahren. Im Magerøysund passieren wir das Nordkap von der Landseite her - es wurde ja bekanntlich auf einer Insel platziert, versehentlich selbstverständlich. In Honningsvåg, Hauptort der Gemeinde Nordkapp, legen wir eine lange Pause ein, damit wir Touris das Nordkap besichtigen können, wenn sie wollen. Wir wollen aber nicht.
Stattdessen inspizieren wir die Hafenstadt Honningsvåg. Sie macht einen etwas abgängigen Eindruck, wiewohl unter den Häusern durchaus einige Perlen hervorstechen. Ein wenig Farbe und ein wenig mehr Holzpflege und sie würde wieder strahlen. Die Nordkäppler verspäten sich und so dauert es ein wenig bis zur Abfahrt, aber Zeit zählt nicht gerade zu unseren Problembereichen.
Hier ist die Zeit, einmal über das Geld zu reden. Erst staunten wir über die Preise an Bord. Dann staunten wir über die Preise an Land. Im Vergleich dazu war es an Bord gar nicht so teuer. Im Vergleich zu Deutschland aber sehr wohl. Verdienen die Norweger alle so viel? Eine Flasche Mineralwasser (0.5 l) gut 5,50 Euro. Schokolade liegt bei 7 Euro. Kleidung hat in normalen Läden Boutiquenpreise. Von Alkohol will ich gar nicht reden, da könnte man das Glas in Gold aufwiegen. Für den Preis eines Glases Bier an Bord kaufe ich bei uns einen ganzen Kasten in Deutschland. Wie können die Norweger das bezahlen? Wer kassiert hier so groß ab? Es ist zum Staunen.
Stattdessen inspizieren wir die Hafenstadt Honningsvåg. Sie macht einen etwas abgängigen Eindruck, wiewohl unter den Häusern durchaus einige Perlen hervorstechen. Ein wenig Farbe und ein wenig mehr Holzpflege und sie würde wieder strahlen. Die Nordkäppler verspäten sich und so dauert es ein wenig bis zur Abfahrt, aber Zeit zählt nicht gerade zu unseren Problembereichen.
Hier ist die Zeit, einmal über das Geld zu reden. Erst staunten wir über die Preise an Bord. Dann staunten wir über die Preise an Land. Im Vergleich dazu war es an Bord gar nicht so teuer. Im Vergleich zu Deutschland aber sehr wohl. Verdienen die Norweger alle so viel? Eine Flasche Mineralwasser (0.5 l) gut 5,50 Euro. Schokolade liegt bei 7 Euro. Kleidung hat in normalen Läden Boutiquenpreise. Von Alkohol will ich gar nicht reden, da könnte man das Glas in Gold aufwiegen. Für den Preis eines Glases Bier an Bord kaufe ich bei uns einen ganzen Kasten in Deutschland. Wie können die Norweger das bezahlen? Wer kassiert hier so groß ab? Es ist zum Staunen.
Tag 26
26.09 12 - 22:05 2012102012
Erkältungstag - Klimaanlagen scheinen nicht meine Welt zu sein. Im Schlaf passierten wir drei Häfen. Beim Aufwachen lagen wir in Harstad. Gegen halb elf kam Neptun an Bord zur Polarkreistaufe mit Eiswasser. Ich hatte mich in die Bibliothek zurückgezogen und pflegte meine Halsschmerzen im gesunden Abstand von Eiswürfeln, die den Rücken herunterrutschten.
In Finnsnes hatten wir eine halbe Stunde Aufenthalt. Eine Hurtigrutenreise ist eben keine Kreuzfahrt, es ist ebenso eine Frachtschifffahrt, wenn man sieht, was so alles in den Laderäumen verschwindet und ein paar Häfen weiter wieder auftaucht.
Tromsø, das Schiff liegt am Kai fast direkt in der Innenstadt, fiel meiner Erkältung zum Opfer. Schlaf statt Expedition - ausnahmsweise sehr wohltuend und erholsam.
In Finnsnes hatten wir eine halbe Stunde Aufenthalt. Eine Hurtigrutenreise ist eben keine Kreuzfahrt, es ist ebenso eine Frachtschifffahrt, wenn man sieht, was so alles in den Laderäumen verschwindet und ein paar Häfen weiter wieder auftaucht.
Tromsø, das Schiff liegt am Kai fast direkt in der Innenstadt, fiel meiner Erkältung zum Opfer. Schlaf statt Expedition - ausnahmsweise sehr wohltuend und erholsam.
Tag 25
25.09 12 - 22:04 2012102012
Mehrere Stopps in der Nacht nahm das Unterbewusstsein irgendwie wahr, es war eine persönlich so empfundene unruhige Nacht. Irgendwann am frühen Morgen passierten wir den Polarkreis, für mich sozusagen im Schlaf, und kurz darauf passierte uns die MS Kong Harald. Nice to see her. Gegen halb neun verließen uns die Gletscherfreaks zu ihrem Ausflug - sie wurden auf freier See ausgebootet.
Malerisch ist die Hafeneinfahrt von Ørnes, ein 5-Minuten-Stopp in einem netten Fleckchen Norwegens. Kurz vor Bodø stürmten Massen von Ausflüglern den Speiseraum, damit sie pünktlich zu ihren Touren starten konnten. Danach gab es schöne viele freie Plätze daselbst. Ich liebe Ausflüge um die Mittagszeit.
Die Pause in Bodø war auch meine persönliche Pause. Schön eingehüllt in der Sonne liegen, zwei kleinen Containerschiffen beim Entladen zusehen und einem Anfängersteuermann - beim Einparken erleben, hat schon was. Aber ein Schiff kann man wenigstens, wenn das Ansteuern der "Parklücke" ziemlich danebengeht, immerhin per Tau an die Kaimauer ziehen - beim Auto ist das schwieriger.
In der Pausenzeit kamen die Gletscherfreaks wieder an Bord und traf die wetterfest verschnürte Schlauchbootexkursion wieder ein. Die Gummibootexperten begannen sogleich nach dem "Abhocken" sich einiger "Zwiebelschalen" zu entledigen und nahmen so deutlich an Umfang ab.
Die Lofoten sind unser nächstes Ziel. Wir erreichen sie beim Abendessen nach Durchfahrt durch eine nette enge Hafeneinfahrt mit dem Eindruck, dass das Schiff jetzt eigentlich auf Land stehen müsste. Tat es aber nicht. Durch das kleine Hafentor ging es hinaus in die Dunkelheit.
Gegen Mitternacht servierten uns ein paar Trolle die Trollfjordsuppe (ein paar Tage später auch als 'Minestrone' beim Mittagessen erhältlich) und ein süßes Trollfjordgetränk im Trollbecher (gegen Cash) beim Passieren des Trollfjords. Die Schiffsscheinwerfer beleuchteten die Felsenwände und ein Wohnhaus im Fjord.
Malerisch ist die Hafeneinfahrt von Ørnes, ein 5-Minuten-Stopp in einem netten Fleckchen Norwegens. Kurz vor Bodø stürmten Massen von Ausflüglern den Speiseraum, damit sie pünktlich zu ihren Touren starten konnten. Danach gab es schöne viele freie Plätze daselbst. Ich liebe Ausflüge um die Mittagszeit.
Die Pause in Bodø war auch meine persönliche Pause. Schön eingehüllt in der Sonne liegen, zwei kleinen Containerschiffen beim Entladen zusehen und einem Anfängersteuermann - beim Einparken erleben, hat schon was. Aber ein Schiff kann man wenigstens, wenn das Ansteuern der "Parklücke" ziemlich danebengeht, immerhin per Tau an die Kaimauer ziehen - beim Auto ist das schwieriger.
In der Pausenzeit kamen die Gletscherfreaks wieder an Bord und traf die wetterfest verschnürte Schlauchbootexkursion wieder ein. Die Gummibootexperten begannen sogleich nach dem "Abhocken" sich einiger "Zwiebelschalen" zu entledigen und nahmen so deutlich an Umfang ab.
Die Lofoten sind unser nächstes Ziel. Wir erreichen sie beim Abendessen nach Durchfahrt durch eine nette enge Hafeneinfahrt mit dem Eindruck, dass das Schiff jetzt eigentlich auf Land stehen müsste. Tat es aber nicht. Durch das kleine Hafentor ging es hinaus in die Dunkelheit.
Gegen Mitternacht servierten uns ein paar Trolle die Trollfjordsuppe (ein paar Tage später auch als 'Minestrone' beim Mittagessen erhältlich) und ein süßes Trollfjordgetränk im Trollbecher (gegen Cash) beim Passieren des Trollfjords. Die Schiffsscheinwerfer beleuchteten die Felsenwände und ein Wohnhaus im Fjord.
Tag 24
24.09 12 - 22:03 2012102012
Aufwachen und Trondheim ist in Sicht. Vor dem Frühstück schauen wir beim Einlaufen zu. Es gibt zwei Schiffsparkplätze. Einer ist bereits belegt - mit der Finnmarken, einem Schiff der aktuellen Generation. Es ist größer, manche Kabinen haben sogar einen eigenen Balkon, Pool und Whirlpool dampfen auf dem obersten Deck vor sich hin, nur die Passagiere scheinen alle in Trondheim zu sein. Wie dem auch sei, wir parken rückwärts auf dem hinteren Parkplatz ein, schieben uns elegant an der Finnmarken vorbei, der Kapitän lässt das Heck der Polarlys leicht Richtung Kaimauer einschwenken und schon stehen wir perfekt am Pier. So elegant können nur wenige mit dem Auto rückwärts einparken, aber die haben ja auch keinen Festmacher.
Kurz darauf, bereits um 08:15 Uhr verlassen die Ausflugsbucher das Schiff. Wir bleiben da und frühstücken in aller Ruhe. Die üblichen Platzprobleme sind wie weggeblasen. Ich liebe frühe Ausflüge.
Etwas später machen auch wir uns auf den Weg. Für, auf die eigenen Füße angewiesenen, Individuen haben wir mehr als genügend Zeit. Unsere Eindrücke in der durchlebten Reihenfolge: typisch Hafen, typische Umgehungsstraße, sind die Städte in Norwegen wirklich so hässlich, nette Fußgängerzone, wow, sind hier Ansichtskarten teuer, welch ein mächtiger Dom! Nur dass der mächtige Dom fast 10 Euro Eintrittsgeld pro Person kostet (Minimum, der Domschatz wird extra berechnet - nur das Ansehen, nicht das Mitnehmen). Norwegen ist halt ein arg teures Land. Auf dem Rückweg passierten wir die alten Speicher am alten Hafen, jetzt Bootshafen (Ihr wisst schon, jedem Norweger sein Boot). Die renovierten Lagerhäuser machen Eindruck, einen ganz schnuckeligen übrigens.
Pünktlich waren wir an Bord und durften also weiterhin mitfahren. Mittagessen auf einem vollbesetzten Hurtigrutenschiff ist ein besonderes Erlebnis. Zwischen zwölf und halb zwei ist oft Schlange stehen angesagt, mal kürzer, mal länger. Eine leicht überforderte Crew platziert die Gäste. Optimierungen beim Personal seitens der Reederei machen sich in freien, aber noch nicht eingedeckten Plätzen bemerkbar. So vermittelt die Reise gratis, ganz nebenbei betriebswirtschaftliches Grundlagenwissen.
Aber, gleich ob man sich darüber freut oder Anstoß nimmt, ganz egal: aus dem Fenster schauen, die vorbeiziehende Landschaft (eigentlich ziehen wir ja vorbei und die Landschaft bleibt platziert) anschauen und schon stellen sich die richtigen Relationen wieder her, man wird ruhig und entspannt. Besser kann's nicht sein.
Der Leuchtturm Kjeungskjær Fyr, einer der schönsten Norwegens, lockt die Fotografen auf das Panoramadeck und der enge Stokksund treibt sie auf das Vorderdeck - mich inklusive. Das doch recht massive Schiff manövriert sich gekonnt durch diese Meerenge.
Beim Leuchtturm Buholmråsa Fyr lassen wir uns auf das offene Meer ein und passieren es auf Rørvik zu. Vor der Ankunft ist Dinnerzeit. Eine absolut köstliche Blumenkohlsuppe, gefolgt von einem Super-Lachsfilet und gekrönt von einer Panakotta-Nachspeise der Spitzenklasse. Das war ein Erlebnis und einer besonderen Erwähnung wert.
Kurz vor 21 Uhr erreichen wir, gemeinsam mit der MS Trollfjord, Rørvik. Bei den Hurtigruten übertrumpft jede neue Schiffsgeneration die vorhergehende deutlich, aber möglicherweise sollte die Gesellschaft mal über "Donwsizing" nachdenken, denn den Konkurrenzkampf mit den Kreuzfahrtschlachtschiffen kann sie nicht gewinnen. Besser ist es allemal eine ureigene "Duftmarke" zu setzen, als in der Masse unterzugehen.
Mit einem kräftigen Rechts-Links-Roller, der alle nicht gesicherten Sachen in Bewegung setzte, schickte die Polarlys ihre Passagiere in die Nachtruhe. Angeblich war der Autopilot kurzzeitig ausgefallen - und ich dachte immer es gäbe noch einen leibhaftigen Steuermann.
Kurz darauf, bereits um 08:15 Uhr verlassen die Ausflugsbucher das Schiff. Wir bleiben da und frühstücken in aller Ruhe. Die üblichen Platzprobleme sind wie weggeblasen. Ich liebe frühe Ausflüge.
Etwas später machen auch wir uns auf den Weg. Für, auf die eigenen Füße angewiesenen, Individuen haben wir mehr als genügend Zeit. Unsere Eindrücke in der durchlebten Reihenfolge: typisch Hafen, typische Umgehungsstraße, sind die Städte in Norwegen wirklich so hässlich, nette Fußgängerzone, wow, sind hier Ansichtskarten teuer, welch ein mächtiger Dom! Nur dass der mächtige Dom fast 10 Euro Eintrittsgeld pro Person kostet (Minimum, der Domschatz wird extra berechnet - nur das Ansehen, nicht das Mitnehmen). Norwegen ist halt ein arg teures Land. Auf dem Rückweg passierten wir die alten Speicher am alten Hafen, jetzt Bootshafen (Ihr wisst schon, jedem Norweger sein Boot). Die renovierten Lagerhäuser machen Eindruck, einen ganz schnuckeligen übrigens.
Pünktlich waren wir an Bord und durften also weiterhin mitfahren. Mittagessen auf einem vollbesetzten Hurtigrutenschiff ist ein besonderes Erlebnis. Zwischen zwölf und halb zwei ist oft Schlange stehen angesagt, mal kürzer, mal länger. Eine leicht überforderte Crew platziert die Gäste. Optimierungen beim Personal seitens der Reederei machen sich in freien, aber noch nicht eingedeckten Plätzen bemerkbar. So vermittelt die Reise gratis, ganz nebenbei betriebswirtschaftliches Grundlagenwissen.
Aber, gleich ob man sich darüber freut oder Anstoß nimmt, ganz egal: aus dem Fenster schauen, die vorbeiziehende Landschaft (eigentlich ziehen wir ja vorbei und die Landschaft bleibt platziert) anschauen und schon stellen sich die richtigen Relationen wieder her, man wird ruhig und entspannt. Besser kann's nicht sein.
Der Leuchtturm Kjeungskjær Fyr, einer der schönsten Norwegens, lockt die Fotografen auf das Panoramadeck und der enge Stokksund treibt sie auf das Vorderdeck - mich inklusive. Das doch recht massive Schiff manövriert sich gekonnt durch diese Meerenge.
Beim Leuchtturm Buholmråsa Fyr lassen wir uns auf das offene Meer ein und passieren es auf Rørvik zu. Vor der Ankunft ist Dinnerzeit. Eine absolut köstliche Blumenkohlsuppe, gefolgt von einem Super-Lachsfilet und gekrönt von einer Panakotta-Nachspeise der Spitzenklasse. Das war ein Erlebnis und einer besonderen Erwähnung wert.
Kurz vor 21 Uhr erreichen wir, gemeinsam mit der MS Trollfjord, Rørvik. Bei den Hurtigruten übertrumpft jede neue Schiffsgeneration die vorhergehende deutlich, aber möglicherweise sollte die Gesellschaft mal über "Donwsizing" nachdenken, denn den Konkurrenzkampf mit den Kreuzfahrtschlachtschiffen kann sie nicht gewinnen. Besser ist es allemal eine ureigene "Duftmarke" zu setzen, als in der Masse unterzugehen.
Mit einem kräftigen Rechts-Links-Roller, der alle nicht gesicherten Sachen in Bewegung setzte, schickte die Polarlys ihre Passagiere in die Nachtruhe. Angeblich war der Autopilot kurzzeitig ausgefallen - und ich dachte immer es gäbe noch einen leibhaftigen Steuermann.
Tag 23 - ein Sonntag
23.09 12 - 22:02 2012102012
Nachdem uns ein leichter Seegang am Tag zuvor in den Schlaf geschaukelt hat, erwachen wir im Hafen von Torvik. Die nächtlichen Anlegemanöver haben wir verschlafen. Viel bekommen wir auch von Torvik nicht mit, denn nach der Morgentoilette sind wir schon wieder unterwegs. Das Frühstück ist kaum verzehrt, da sind wir schon in Ålesund, ein kleine norwegische Stadt noch im Sonntagsschlaf. Eine Dreiviertelstunde Aufenthalt lässt nur einen kleinen Spaziergang zu. Markant sind die zahllosen Boote, die vor Anker liegen - hat eigentlich jeder Norweger sein eigenes Bötchen? Vom Wasser aus sind die direkt am Ufer steil ansteigenden Berge äußerst beeindruckend, die infrastrukturellen Auswirkungen führen uns ein paar Straßen in Ålesund vor: sie erinnern stark an die weltbekannten "Straßen von San Franzisko".
Auf geht's in unseren ersten Fjord, wie man ihn sich so vorstellt: schmal (relativ), hohe Berge zu den Seiten, geziert mit einer Schneehaube und zu ihren Füßen jeweils Ferienhäuser, Bootsschuppen und kleine Häuser im Wechsel. Noch enger wird es im Hjørundfjord. Bei Urke werfen wir den Anker und die Ausflügler verlassen unser schwimmendes Domizil und vertrauen sich für die kurze Überfahrt einem kleineren Fahrzeug an.
Ich nutze die Zeit für Notizen, Entspannung - schließlich sollte ich den letzten Urlaub meines Lebens in vollen Zügen genießen - und komme tatsächlich ein wenig zum Lesen. Doch die lange, kurze Pause ist schnell vorbei, nach Einschiffung der letzten Bustouristen geht es zurück nach Ålesund. Wir machen am bekannten Pier fest, laden und entladen was auch immer und machen uns wieder auf den Weg.
Beim Abendessen wurden wir "Opfer" einer Fehlplanung. Man hatte uns doch tatsächlich den persönlichen Tisch einer Reiseleiterin zugewiesen. Das geht ja gar nicht! Sehr freundlich wurden wir neu "platziert". Zwei ältere Damen sollten uns gegenüber Platz nehmen. Voller Verachtung lehnten sie das ab: "Wir wollen doch nicht während des ganzen Essens gegen eine Wand starren." Schon ein eigenartiges Gefühl als Wand wahrgenommen zu werden. Vielleicht sollte ich mich zuhause um eine passende Tapete kümmern. Egal, so hatten wir ladyfreien Blick auf die See.
Es wird dunkel, gegen 21 Uhr treffen wir beim Anlegen in Molde die MS Richard With, ein Schiff der vorangehenden Generation, das sich auf der Südtour befindet. Auf einer Reise sieht man sich halt immer wieder einmal und könnte, wenn man nachts wach bliebe, fast alle Hurtigrutenschiffe wenigstens optisch kennenlernen.
Auf geht's in unseren ersten Fjord, wie man ihn sich so vorstellt: schmal (relativ), hohe Berge zu den Seiten, geziert mit einer Schneehaube und zu ihren Füßen jeweils Ferienhäuser, Bootsschuppen und kleine Häuser im Wechsel. Noch enger wird es im Hjørundfjord. Bei Urke werfen wir den Anker und die Ausflügler verlassen unser schwimmendes Domizil und vertrauen sich für die kurze Überfahrt einem kleineren Fahrzeug an.
Ich nutze die Zeit für Notizen, Entspannung - schließlich sollte ich den letzten Urlaub meines Lebens in vollen Zügen genießen - und komme tatsächlich ein wenig zum Lesen. Doch die lange, kurze Pause ist schnell vorbei, nach Einschiffung der letzten Bustouristen geht es zurück nach Ålesund. Wir machen am bekannten Pier fest, laden und entladen was auch immer und machen uns wieder auf den Weg.
Beim Abendessen wurden wir "Opfer" einer Fehlplanung. Man hatte uns doch tatsächlich den persönlichen Tisch einer Reiseleiterin zugewiesen. Das geht ja gar nicht! Sehr freundlich wurden wir neu "platziert". Zwei ältere Damen sollten uns gegenüber Platz nehmen. Voller Verachtung lehnten sie das ab: "Wir wollen doch nicht während des ganzen Essens gegen eine Wand starren." Schon ein eigenartiges Gefühl als Wand wahrgenommen zu werden. Vielleicht sollte ich mich zuhause um eine passende Tapete kümmern. Egal, so hatten wir ladyfreien Blick auf die See.
Es wird dunkel, gegen 21 Uhr treffen wir beim Anlegen in Molde die MS Richard With, ein Schiff der vorangehenden Generation, das sich auf der Südtour befindet. Auf einer Reise sieht man sich halt immer wieder einmal und könnte, wenn man nachts wach bliebe, fast alle Hurtigrutenschiffe wenigstens optisch kennenlernen.
Tag 22
22.09 12 - 22:01 2012102012
Einer der denkbar schlechtesten Morgenstarts: das Portemonnaie mit Papieren und wichtigen Kreditkarten ist weg. Scheinbar spurlos verschwunden, Verzweiflung macht sich breit - besonders bei mir. Dann der erlösende Aufschrei meiner heißgeliebten, durch nichts und niemand ersetzbaren Ehefrau: "Ich hab's gefunden!!!" Von ganz ganz unten rappelt sich die Stimmungslage wieder altersgemäß langsam auf und endet im aus tiefstem Herzen bejubelten "Halleluja - Gott sei Dank!!!!" Das Morgengrauen hat eine ganz neue Bedeutung erlangt.
Professionell und äußerst aufbauend war dagegen unser Frühstück mit frisch zubereitetem Rührei - erstaunlich was ein ***-Hotel so hervorbringt, da können sich manche '****-Residenzen ein Stück abschneiden. Auf zum Flughafen, schnelles Check-In, geduldstrapazierende Handgepäckkontrolle mit persönlicher Kellenabtastung, pünktlicher Start, schneller Flug mit angeblich essbarem Snack und schon waren wir in Bergen und ruckzuck in den Hafen transferiert. Ein kurzes Einchecken bei den Hurtigruten, eine Powerpoint-Präsentation als Sicherheitsunterweisung (mit deutscher Sprache unterlegt, aber alle relevanten Informationen in norwegisch und englisch) und schon durften wir nach der landestypischen Handdesinfektion die Polarlys betreten.
Das Schiff, seit 1996 im Dienst, macht einen ausgezeichneten Eindruck. Unsere Kabine, zugegeben nicht die Kleinste, aber auch nicht die Größte, hat uns auf den ersten, zweiten und dritten Blick gefallen - wir waren zu Hause angekommen. Auch nach einem gründlichen Rundgang durch fast alle Decks blieb der positive Eindruck bestehen - hier sind wir gut aufgehoben.
Das Abendessen gab es diesmal ohne Platzreservierung, dafür mit Warteschlange vor dem Speisesaal. Der Restaurantchef muss seine Ausbildung noch in der ehemaligen DDR absolviert haben: "Sie werden platziert."
Nach dem Ablegen ein Hinausgleiten in Richtung Norden bei zunehmender Dunkelheit, am Land funkeln die Lichter, die schwarzen Konturen der Berge bilden dazu einen unvergesslichen Kontrast. Zu allem Überfluss wartet noch ein Fläschchen Sekt in der Kabine, perfekt untergebracht in einem silberglänzenden Sektkühler, der trotz später Stunde eine perfekte Trinktemperatur sicherstellt. Welch ein Tag!
Professionell und äußerst aufbauend war dagegen unser Frühstück mit frisch zubereitetem Rührei - erstaunlich was ein ***-Hotel so hervorbringt, da können sich manche '****-Residenzen ein Stück abschneiden. Auf zum Flughafen, schnelles Check-In, geduldstrapazierende Handgepäckkontrolle mit persönlicher Kellenabtastung, pünktlicher Start, schneller Flug mit angeblich essbarem Snack und schon waren wir in Bergen und ruckzuck in den Hafen transferiert. Ein kurzes Einchecken bei den Hurtigruten, eine Powerpoint-Präsentation als Sicherheitsunterweisung (mit deutscher Sprache unterlegt, aber alle relevanten Informationen in norwegisch und englisch) und schon durften wir nach der landestypischen Handdesinfektion die Polarlys betreten.
Das Schiff, seit 1996 im Dienst, macht einen ausgezeichneten Eindruck. Unsere Kabine, zugegeben nicht die Kleinste, aber auch nicht die Größte, hat uns auf den ersten, zweiten und dritten Blick gefallen - wir waren zu Hause angekommen. Auch nach einem gründlichen Rundgang durch fast alle Decks blieb der positive Eindruck bestehen - hier sind wir gut aufgehoben.
Das Abendessen gab es diesmal ohne Platzreservierung, dafür mit Warteschlange vor dem Speisesaal. Der Restaurantchef muss seine Ausbildung noch in der ehemaligen DDR absolviert haben: "Sie werden platziert."
Nach dem Ablegen ein Hinausgleiten in Richtung Norden bei zunehmender Dunkelheit, am Land funkeln die Lichter, die schwarzen Konturen der Berge bilden dazu einen unvergesslichen Kontrast. Zu allem Überfluss wartet noch ein Fläschchen Sekt in der Kabine, perfekt untergebracht in einem silberglänzenden Sektkühler, der trotz später Stunde eine perfekte Trinktemperatur sicherstellt. Welch ein Tag!
Tag 21
21.09 12 - 22:00 2012102012
Abreisetag. Die Koffer stehen abmarschbereit, die Rucksäcke dito, die Papiere sind vollständig da, beim Geld dagegen fehlt es immer ein klein wenig. Mein Vater kommt pünktlich zum Abholen. Die Bahnfahrt verläuft super, das Wetter in Düsseldorf zeigt sich von seiner besten Seite, das Hotel könnte nicht besser eingerichtet sein und wir sind's zufrieden.
Ein Weizen am Rhein, ein Steak im Blockhouse und ein wenig Weißwein mitten in der Altbierzone, genannt Altstadt, draußen genossen selbstverständlich, zeigt Wirkung positivster Art - Glückshormone durchschwirren unser Innerstes. So könnte die Privatierzeit bleiben.
Ein Weizen am Rhein, ein Steak im Blockhouse und ein wenig Weißwein mitten in der Altbierzone, genannt Altstadt, draußen genossen selbstverständlich, zeigt Wirkung positivster Art - Glückshormone durchschwirren unser Innerstes. So könnte die Privatierzeit bleiben.
Tag 20
20.09 12 - 22:17 2012102012
Morgen geht es los. Heute war Kleidungpressen angesagt. Ich hatte mein Erfolgserlebnis - die Koffer ließen sich erst drücken und dann sogar schließen. Im Handgepäck ist offensichtlich genug Platz für meine Technikutensilien - erstaunlich was heute so alles transportabel ist und für mich zu einem gepflegten Urlaub dazugehört. Ich bin halt unbelehrbarer Technikfreak, aber nicht ganz so freakig wie die jungen Freaks, mein hohes Alter fordert seinen Tribut.
Tag 19
19.09 12 - 22:05 2012102012
Wieder die alten Knochen durcheinandergerüttelt und -geschüttelt, Muskeln behelligt, die ich bislang gar nicht kannte und etliche Poren ein hohes Maß an Feuchtigkeit produzieren lassen, die das T-Shirt deutlich in Mitleidenschaft zog. Mittwoch war Sporttag. Mann, war ich fertig, ich bin halt nichts Gutes gewohnt. Anschließend hatten wir die letzten Shoppingaktionen vor dem Urlaubstrip in Angriff genommen und erfolgreich abgeschlossen.
Abends stand das Packen der Koffer auf dem Programm. Der Platz wird knapp, das zeichnet sich schon ab. Es gilt jede Ecke im Gepäckstück auszunutzen. Notfalls müssen Teile zu Hause bleiben, aber mit etwas Druck passt es schon irgendwie.
Die Mitgliederstunde habe ich meiner Frau überlassen. Die neue Gemeindeleitung soll in Ruhe und Frieden arbeiten, als Ex-Vorsitzender muss ich lernen mich zurückzunehmen und mich in den hinteren Reihen zu platzieren. Von dort sieht man, im Gegensatz zu einem vielzitierten Werbespruch des "Ersten", übrigens manches entspannter, als in der ersten Reihe.
Abends stand das Packen der Koffer auf dem Programm. Der Platz wird knapp, das zeichnet sich schon ab. Es gilt jede Ecke im Gepäckstück auszunutzen. Notfalls müssen Teile zu Hause bleiben, aber mit etwas Druck passt es schon irgendwie.
Die Mitgliederstunde habe ich meiner Frau überlassen. Die neue Gemeindeleitung soll in Ruhe und Frieden arbeiten, als Ex-Vorsitzender muss ich lernen mich zurückzunehmen und mich in den hinteren Reihen zu platzieren. Von dort sieht man, im Gegensatz zu einem vielzitierten Werbespruch des "Ersten", übrigens manches entspannter, als in der ersten Reihe.
Tag 18
18.09 12 - 22:04 2012102012
Ein Otium-Tag. Ruhe, Gelassenheit und mühelose Abarbeitung offener Internetaufgaben - so soll ein Tag sein. Nun ja, am Abend verblüfft mich mein Skydecoder mit Vergesslichkeit - statt Favoriten kommt "kein Signal". Aber nach einer knappen Stunde ist wieder alles, wie es sein soll. Tagesfazit: Gegen hektische Betriebsamkeit und problematische Lösungen hilft entscheidend ein Privatier-Status.
Tag 17
17.09 12 - 22:03 2012102012
Telefontarife sind ein Dschungel. Wer den günstigsten erwischen will muss viel rechnen, vertrauen, dass sich zum Vorjahr nichts ändert und hoffen, dass er Telekomabrechnungen korrekt interpretieren kann - mithin so eine Art Lotteriespiel. Ich habe jetzt meinen Eltern einen neuen verpasst - mal schauen, ob sie mich loben oder in die Wüste wünschen. Warten wir die erste "Ausspielung" im Oktober ab.
Tag 16 - ein Sonntag
16.09 12 - 20:29 201282012
Die reformierte Gemeinde in Wolfsburg feiert ein Gemeindefest und wir sind als Gäste mittendrin. Es war wirklich nett. Besonders genossen habe ich es an einer Gemeindeversammlung teilzunehmen und keinerlei Verantwortung in der Gemeinde zu tragen - einfach nur zuschauen, toll! Blauer Himmel, septemberwarme Temperaturen und nette Leute - das hatte schon was.
Anschließend relaxen auf der Terrasse, Pfeife rauchen, Cappuccino trinken und "Fünfe gerade sein lassen" - welch ein Sonntag! Ich freue mich richtig auf den Montag!
Anschließend relaxen auf der Terrasse, Pfeife rauchen, Cappuccino trinken und "Fünfe gerade sein lassen" - welch ein Sonntag! Ich freue mich richtig auf den Montag!